6. Peter Kurer: Der Geldbeschaffer
Der angesehene Wirtschaftsanwalt Peter Kurer wechselte 2001 ins Bankfach, als er bei der UBS als Chefjurist anheuerte. Das brachte ihn schliesslich in die undankbare Situation, 2008 die Nachfolge von Marcel Ospel Präsident des Verwaltungsrats anzutreten, brauchte es in dieser Übergangszeit doch einen versierten Juristen, der mit der internen Situation einigermassen vertraut war. Kurers Leistung steht dabei etwas im Schatten der Tatsache, dass er es war, der in der Öffentlichkeit massgeblich für die UBS-Rettung hinstehen musste.
Kurer hat in seiner Amtszeit massgeblich dazu beigetragen, dass grosse Investoren aus Singapur und dem arabischen Raum der angeschlagenen UBS dringend benötigtes Kapital zur Verfügung stellten. Als die Bank übers Gröbste hinaus war, reichte er 2009 das Zepter an den früheren Bundesrat und Finanzminister Kaspar Villiger weiter, während operativ der frühere Credit-Suisse-CEO Oswald Grübel die Zügel in die Hand nahm.
Im Gegensatz zu anderern Protagonisten der UBS-Rettung machte Kurer in der Folge noch eine vielfältige Karriere: Er stieg ins Private-Equity-Geschäft ein, übernahm das Präsidium des Literaturverlags Kein & Aber, schrieb Bücher und Essays, betätigt sich als Investor und ist Verwaltungsratspräsident des Telekommunikations-Konzerns Sunrise.