5. John Cryan: Der Krisen-Connaisseur
Der Brite John Cryan zählt zu den tragischen Figuren in der Finanzszene. Er stiess 2008 als Finanzchef zur UBS und musste in seinem ersten Amtsjahr einen Verlust von 20 Milliarden Franken vermelden. Zu Beginn mit Marcel Rohner und später mit Oswald Grübel zog Cryan den Rettungsplan bestehend aus Stellenabbau und milliardenschweren Abschreibungen durch.
Doch ernten konnte er die Früchte seiner Arbeit nicht. Er verliess die UBS 2011 noch vor dem abgeschlossenen Umbau – aus persönlichen Gründen, wie es damals hiess. Für den Krisen-Connaisseur wartete bereits das nächste Abenteuer: Im Sommer 2015 übernahm er zunächst zusammen mit Jürgen Fitschen die Leitung der Deutschen Bank. Rund ein Jahr später führte er das grösste Geldinstitut Deutschlands alleine.
Seine Aufgabe wäre es gewesen, die nach der Finanzkrise lädierte Bank wieder auf Vordermann zu bringen. Doch Cryan schaffte es nicht, die verhärteten Fronten und Partikularinteressen in Deutschland abzubauen respektive auf einen Nenner zu bringen. Seine Zeit bei der Deutschen Bank erwies sich als ein trostloses Kapitel. Der ins Bodenlose stürzende Aktienkurs kostet ihm im vergangenen April dann den Kopf.