Die Vorteile von Julius Bär in diesem Konkurrenzkampf seien das Produkteangebot, die Beratungsexerptise in der Vermögens- und Nachfolgeplanung sowie die starke Bilanz.
«Ja, ich glaube, dass Boris jene Person ist, welche das Wachstum von Julius Bär so stark vorangetrieben hat. Aber ich glaube auch, dass das Unternehmen als Ganzes stärker ist als eine Person», sagte Lee.

Organisatorisch könne Julius Bär in Asien auf ein starkes Managementteam zählen. Ausserdem verfüge die Bank mit Finanzchef Dieter Enkelmann und Strategiechef Matthew Alexander über ein bewährtes «Deal-Team», welches 2012 die Grossakquisition von Merrill Lynch Wealth Management International gemanagt habe.

Phänomenale Wachstumsaussichten

Das Wachstum der Bank sei in den vergangenen Jahren phänomenal gewesen, schwärmte Lee. Er erwarte, dass dies weiter anhalte.«Der asiatische Wealth-Management-Markt ist angesichts dieses Wachstums noch nicht gesättigt und bietet Platz für weitere Mitbewerber. Ich glaube, dass hier noch respektierliche Vermögen geschaffen werden», sagte Lee weiter.

Julius Bär werde Kundenabgänge wie in der Vergangenheit mehr als kompensieren – wie auch den potenziellen Schaden, den Collardi anrichten könne, prophezeite der Asien-Chef. «Es wird Wettbewerb geben. Wir mögen das, denn Wettbewerb hält uns wachsam. Auch Kunden mögen den Wettbewerb», so Lee. «Sie werden uns sagen: 'Ich möchte sicher sein, dass ihr es ehrlich mit uns meint. Wenn nicht, gehen wir zu Pictet'.»


Das Gespräch mit Jimmy Lee fand anlässlich einer zweitägigen Pressereise von Julius Bär nach Hongkong statt. Die Bank bezahlte Flug- und Hotelspesen und lud finews.ch an den von ihr gesponserten Formula E Prix ein. Die Einladung war nicht an Zusagen über eine Berichterstattung auf finews.ch geknüpft.