Der Internet-Gigant gab sein Versicherungs-Vergleichsportal in Frankreich schon wieder auf – nach nur drei Monaten. Eine Frage wäre also: Welche Power bringen Google & Co. als Finanz-Dienstleister wirklich auf?
Man hört es überall in der Branche: Internetriesen wie Amazon, Apple oder Google preschen langsam, aber sicher in die Finanzwelt vor und kapern mehr und mehr Aufgaben als Finanzdienstleister. Experimente und Patentanmeldungen wie «Google Wallet», das mobile Payment-System von Amazon oder das Ad-hoc-Cash-Dispensing-Network von Apple scheinen zu bestätigen, dass hier mächtige Konkurrenz anrollen dürfte.
Zu diesen Projekten zählten auch die Vergleichsportale für Versicherungen, welche Google in mehreren Ländern lancierte – so zuerst in den USA und in Grossbritannien.
Auch in Frankreich startete Google im Sommer 2013 mit einem Vergleich für Autoversicherungen. Doch interessanterweise ist damit nun Schluss. Google habe bereits Ende Oktober die Zusammenarbeit mit den teilnehmenden Versicherungen beendet. Das Vergleichs-Portal hat seine Pforten geschlossen, berichtete etwa das französische Versicherungsportal «l'argus de l'assurance» bereits Anfang November.
Nur vorübergehend?
Der Rückzieher – zum Erstaunen der Geschäftspartner – erfolge «aus strategischen Gründen», erfuhren französische Medien. Denn der Internet-Konzern wolle sich lieber auf angelsächsische Länder statt auf Frankreich konzentrieren.
Wirft man einen Blick auf das französische Vergleichsportal, dann erfährt der User dort, dass der Vergleichsdienst vorübergehend nicht verfügbar sei. «Wir haben unseren Auto-Versicherungsvergleich vorübergehend ausgesetzt», steht dort.
Auch in Deutschland gibt es Probleme
In anderen Ländern scheint ein solcher Vergleichsdienst allerdings gut zu funktionieren. In Grossbritannien ist der Suchmaschinenriese in der Autoversicherung bereits aktiv.
Auch in Deutschland hätte ein solches Preisvergleichs-Internetportal für Autoversicherungen bereits im September dieses Jahres starten müssen. Doch auch dort scheint die Sache komplexer zu sein: Google wolle den Start seines Vergleichsportals Compare auf 2014 verschieben, heisst es aus Versicherungskreisen. (etwa hier)