Ihr Name hängt stark mit C&A zusammen. Aber die Einzelhandelskette ist nur eines der Unternehmen der Familie Brenninkmeijer. Der Sitz ihrer Holding Cofra ist in Zug. Dort befindet sich auch das Anthos Fund & Asset Management, das ebenfalls zu Corfa-Holding gehört und sich nun für externe Investoren öffnet.

Ihre Geschichte ist eng mit zwei Buchstaben verbunden: C&A. Angefangen hatte alles im Jahre 1841, als Clemens und August Brenninkmeijer im niederländischen Sneek ein Kleidergeschäft eröffneten.

Was wie ein gewöhnliches Modegeschäft klingt, war in Wirklichkeit ein Pionier der Bekleidungsindustrie: C&A war eines der ersten Unternehmen, das Konfektionskleidung anbot.

Zug ist Sitz der Holding und des Asset Managements

Kleider machen Leute, das wusste schon der Schweizer Dichter und Politiker Gottfried Keller. Im Falle von C&A machte sie die Familie Brenninkmeijers vermögend. Ihre Mitglieder leben in den Niederlanden, Deutschland, Österreich und der Schweiz. In der Schweiz, genauer gesagt in Zug, befindet sich auch der Sitz der Cofra Holding. Diese umfasst heute Geschäfte in den Bereichen Private Equity, Asset Management, Immobilien, Einzelhandel, Solarenergie und nachhaltige Lebensmittel.

In Zug befindet sich auch das Büro ihre Investment-Gesellschaft Anthos Fund & Asset Management, die sich auf wertebasierte Investments mit einem Fund-of-Funds-Ansatz konzentriert.

Ihre Kunden sind Familien, Stiftungen und Glaubensgemeinschaften

Bis vor fünf Jahren hatte Letztere seinen Fokus ausschliesslich auf den Bedürfnissen der Familie Brenninkmeijers und ihren Gesellschaften wie beispielsweise der Pensionskasse von C&A.

Mittlerweile ist Anthos rechtlich vom Brenninkmeijer Family Office getrennt, verfügt über eigene, unabhängige Governance-Strukturen, Management- und Investmentteams und steht damit offen für externe Kunden. «Wir suchen die Zusammenarbeit mit gleichgesinnten Investoren, die wie wir an die Kraft eines verantwortungsvollen Ansatzes glauben», sagt Jacco Maters, CEO von Anthos Fund & Asset Management, beim Gespräch mit finews.ch in Zürich. Dies schliesst Pensionskassen, Stiftungen, Family Offices und glaubensbasierte Organisationen ein.

Jacco Maters CEO Anthos

Jacco Maters, CEO von Anthos Fund & Asset Management (Bild: zvg)

Unterstützung beim Impact-Investing

Eine Mindestinvestition von 10 bis 20 Millionen Euro ist für Anthos interessant, das auch einen sogenannten «Outsourced Chief Investment Officer»-Service (OCIO) anbietet, insbesondere für Stiftungen und Family Offices. Bei einem OCIO wird der Chief Investment Officer des Kunden nicht ausgelagert, sondern Anthos bietet Beratung an und setzt das Portfolio um. «Viele Stiftungen haben gutes Personal, aber nicht die richtigen Strukturen oder das Wissen, zum Beispiel über Impact-Investing», erklärt Maters.

Seit 2023 verwaltet Anthos 300 Millionen Euro an Vermögenswerten des Oranje Fonds, der sich für eine inklusive Gesellschaft in den Niederlanden stark macht. Dies ist Teil des OCIO-Service. Laut Sandra Jetten, Geschäftsführerin des Oranje Fonds, gab nicht der strategische Ansatz den Ausschlag: «Anthos konzentriert sich nicht nur auf die Erzielung von Renditen, sondern auch auf die sozialen Aspekte der Investitionen. Das ist uns sehr wichtig.»

Gespräche in der Schweiz auch mit Kirchen

In der Schweiz konnte Anthos bereits erste Kunden gewinnen – Namen könne er aber leider keine nennen, sagt Maters. Er erklärt aber, dass Anthos derzeit viele Gespräche mit protestantischen Kirchen hierzulande führt. «Wir würden gerne unseren Kundenstamm in der Schweiz verdoppeln», sagt er.

Anthos verfolgt einen werteorientierten Ansatz mit dem Schwerpunkt auf Fund-of-Funds. «Dies ermöglicht uns, langfristig bessere Renditen zu erzielen, wie unter anderem das schwierige Jahr 2022 für Investoren gezeigt hat», sagt Maters.

Stets auf der Suche nach den Besten

Anthos beschäftigt rund 70 Mitarbeiter, von denen mehr als die Hälfte Portfoliomanager sind. Sie müssen über mindestens zehn Jahre Berufserfahrung verfügen. Und das aus gutem Grund: Nachhaltige Investments sind anspruchsvoll, besonders wenn eine regelmässige Rendite erzielt werden soll. «Wir sind ständig auf der Suche nach den besten Managern», sagt Maters. Viele der Fonds, in die Anthos investiert ist, sind für neue Kunden geschlossen. Sie wollen die gute Performance nicht verwässern. «Wir sind bereits investiert und können unseren Kunden dadurch einen Vorteil bieten», sagt er.

Zusammenarbeit mit spanischem Nachhaltigkeits-Spezialisten

Davon profitiert künftig auch Portocolom. Der Spezialisten für nachhaltige Anlagen aus Spanien und Anthos Fund & Asset Management haben Mitte Juni eine strategische Partnerschaft unterzeichnet, die den Kunden einerseits einen verbesserten Zugang zu nachhaltigen Multi-Asset-Anlage-Portfolios erschliesst und andererseits positive Auswirkungen erzielt.

So wird der Kundenkreis von Portocolom in den Genuss der Expertise von Anthos kommen. Beide Seiten seien davon überzeugt, dass mit einer verantwortungsvollen, werteorientierten Anlagetätigkeit sowohl starke finanzielle Renditen als auch positive soziale und ökologische Auswirkungen erzielt werden könnten, heisst es in der Medienmitteilung.

Was ist das Erfolgsrezept von Anthos? «Dass wir es besser machen als die anderen. Gerade im Bereich Nachhaltigkeit ist dies wichtig», sagt Maters.