Michaela Zanello Sturdza ist zur Chefin der Banque Eric Sturdza ernannt worden. Ihr Vater wird Präsident der Eric-Sturdza-Gruppe und lobt den Entscheidungsprozess zugunsten der Tochter.
Die Banque Eric Sturdza hat die 34-jährige Michaela Zanello Sturdza zur Bankchefin bestimmt. Der Vorstand des Geldhauses stellte damit die Weichen für die nächste Wachstumsstufe, teilte die Bank am Dienstag in einer Medienmitteilung mit.
Der Gründer der Bank, Eric Sturdza, frohlockte, dass sich Eltern freuten, wenn die Kinder in das Familienunternehmen einstiegen. «Besonders erfreulich ist in diesem Fall, dass es der Vorstand der Bank war, der Michaela aus eigener Initiative für die Position vorgeschlagen und sie zusammen mit anderen Kandidaten bewertet hat», erklärte er weiter. Die Bank gab ebenfalls zu bedenken, dass nicht viele Geldinstitute in der Schweiz von einer Frau geführt werden.
Start im Private Banking
Michaela Sturdza verfügt über einen Bachelor of Arts in International Management an der Ecole Supérierure de Management von Genf und einen Master of Business Administration an der Lausanne Business School. Nach dem Studium habe sie ihre berufliche Laufbahn im Private Banking bei der Banque Baring Brothers Sturdza begonnen. 2018 sei die Mutter zweier Jungen Mitglied des Exekutiv-Komitees geworden und dort für die Bereiche Strategie, Geschäftsentwicklung und Personalwesen zuständig gewesen.
Der scheidende CEO John Dare zeigte sich gemäss Communiqué zuversichtlich, dass die neue Generation frische Ideen einbringen werde. Die Bank werde in die Lage versetzt, auf die neuen wirtschaftlichen und technologischen Paradigmen der Neuzeit zu reagieren und davon zu profitieren, betonte er weiter.
Fokus auf die Kundschaft
Vater Eric wird Vorsitzender der Eric-Sturdza-Gruppe, einer Holding-Gesellschaft, der die Bank gehört, und ist Mitglied des Vorstandes der Bank. Er werde künftig verstärkt als Botschafter der Gruppe fungieren und sich auf die Kundenentwicklung sowie die bestehenden Beziehungen konzentrieren.
Die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma) erklärte gegenüber finews.ch zur Personalie, dass solche Wechsel in den Leitungsgremien durchaus von der Behörde zu bewilligen seien, sie sich aber nicht zu konkreten Personalentscheiden bei Beaufsichtigten äussere.
Kein Eignungstest
Losgelöst vom Einzelfall hiess es weiter, dass es dem jeweiligen Geldhaus obliege, für die Leitung der Bank geeignete Kandidatinnen oder Kandidaten zu bestimmen. Die Mitglieder der Leitungsorgane sämtlicher Banken haben Gewähr für einwandfreie Geschäftstätigkeit zu bieten. Das bedeutet, dass es keinen Eignungstest im engeren Sinne für solche Bankpersonalien gibt und die Finma vielmehr abklärt, ob Gründe gegen die Berufung einer Person in das jeweilige Leitungsgremium sprechen.
Für die Finma sei zentral, dass die Leitungszirkel ihre Rollen als oberste Führungs- beziehungsweise Kontrollinstanz innerhalb der Bank ausfüllen könnten, erklärte ein Behördensprecher weiter.