Einer Privatisierung der Postfinance sehe Raiffeisen gelassen entgegen, sagt CEO Heinz Huber. Denkbar sei, dass Raiffeisen bei der Grundversorgung in die Breche springe.
Heinz Huber, CEO von Raiffeisen Schweiz, befürwortet die Pläne des Bundesrates, die Postfinance zu privatisieren. Auf dem Kredit- und Hypothekenmarkt gebe es schon heute viele Anbieter, sagte Huber in einem Interview mit dem «Sonntagsblick». «Wenn jetzt auch noch die Postfinance hinzukommt, spielt das für uns keine grosse Rolle.»
Er sei aber der Meinung, dass nun diskutiert werden müsse, wie die Grundversorgung im Zahlungsverkehr in Zukunft genau aussehen soll, so der Raiffeisen-CEO weiter. Nicht nur die Postfinance könne eine Grundversorgung wie im Zahlungsverkehr gewährleisten.
Öffentliche Ausschreibung
Auch Raiffeisen biete bereits heute eine Art Grundversorgung an, so Huber. Und weiter: «Raiffeisen ist bereit, sich an dieser Diskussion über den Service public zu beteiligen. Es wäre zum Beispiel denkbar, dass ein Grundversorgungsauftrag öffentlich ausgeschrieben wird.»
Auf die Frage, ob Raiffeisen die Anforderungen an die Grundversorgung im Zahlungsverkehr bereits heute erfülle, meinte Huber: «Das müssten wir im Detail anschauen. Was ich aber sagen kann: Über 90 Prozent der Schweizer Bevölkerung erreicht innerhalb von zehn Autominuten eine Raiffeisen-Geschäftsstelle.» Man sei also sicher nicht weit weg vom heutigen Grundversorgungsauftrag der Postfinance.