Die Schweizer Grossbank hat ihre Präsenz in Johannesburg aufgegeben. Damit folgt die Credit Suisse einem Trend.
Die Credit Suisse (CS) hat ihr Büro in Johannesburg geschlossen. Damit hat die Schweizer Bank ihre einzige physische Präsenz in Afrika südlich der Sahara aufgegeben.
Das Institut habe vor Ort etwa 30 Angestellte gehabt, schrieb die Nachrichtenagentur «Reuters». Der Rückzug sei Teil von CEO Tidjane Thiams Umbau der Bank.
Exodus der Banken
Die CS gehört zu einer ganzen Reihe von Banken, die sich von Afrika abwenden: UBS und HSBC zogen sich jüngst aus Nigeria zurück, wie auch finews.ch berichtete. Die Deutsche Bank wiederum hat ebenfalls in Südafrika abgebaut, will allerdings weiterhin mit Mitarbeitern vor Ort sein.
Ein Sprecher der CS bestätigte die Schliessung gegenüber finews.ch: «Die Credit Suisse gab schon Anfang das Jahres bekannt, die Aktivitäten in Johannesburg zu überprüfen. Im Rahmen dessen entschied sich die Bank, das dortige Büro zu schliessen».
«Südafrika bleibt ein wichtiger Markt für die Credit Suisse, und wir werden unseren Kunden weiterhin unsere Wealth Management- und Investment Banking-Dienstleistungen anbieten», hiess es weiter.
Kunden weiter betreut
Laut dem «Reuters»-Bericht sollen Kunden in Südafrika künftig von Dubai, London und Zürich aus betreut werden. Die Credit Suisse hatte ihr Büro erst 2006 wiedereröffnet, nachdem sie sich noch zu Zeiten des Apartheid-Regimes schon einmal aus dem Land verabschiedet hatte.
Südafrika ist dieses Jahr zum ersten Mal seit 2009 in eine Rezession gerutscht. Das Land wird ausserdem von Skandalen um politische Korruption geplagt