Die von Fondschliessungen und Mittelabflüssen gebeutelte Schweizer Fondsfirma GAM gilt bei vielen Investoren als rotes Tuch. Das ändert sich jetzt.
GAM sei ein «toxischer Übernahmekandidat», urteilte finews.ch vergangenen August. Die Fondsfirma mit Zücher Hauptsitz werde deshalb trotz ihrer günstigen Börsenbewertung nicht so schnell einen Käufer finden. Wie finews.ch aufdeckte, stand ein Whistleblower am Anfang der Turbulenzen des Asset Managers, der daraufhin Flaggschif-Fonds schliessen musste und mit massiven Mittelabflüssen zu kämpfen hatte.
Wende an der Börse
Doch jetzt wendet sich das Blatt für GAM scheinbar, zumindest an der Börse: Am Mittwoch kletterte dort der Aktienkurs des Fondshauses zeitweilig um bis zu 15 Prozent. Grund dafür ist ein Bericht der Agentur «Bloomberg», wonach französische und italienische Konkurrenten sowie Banken an einer Übernahme interessiert sind. Laut anonymen Quellen sind Gespräche in diese Richtung angelaufen.
Allmählich scheinen also die Unsicherheiten um GAM zu verebben – fragt sich, zu welchem Käufer das in Nischenstrategien und Alternativen Anlagen heimische Fondshaus passt. Dass das Unternehmen seine Unabhängigkeit verliert, gilt bei vielen Marktbeobachtern als ausgemacht. Die kleine und feine Schweizer Analysefirma KK Research formulierte letzten September ganz lapidar: «Asche aufs Haupt – die Probleme bei GAM haben wir nicht erkannt, und sie sind auch kurzfristig nicht lösbar. Das Heil dürfte in einer Übernahme liegen.»