Während erste Immobilienfonds mit Renditeliegenschaften in den vergangenen Monaten zurückbuchstabieren mussten, hat die Zürich Anlagestiftung im Segment Wohnen das Kapital nach Plan erhöht.
Die Zinswende hat das Geschäft mit Renditeliegenschaften in den vergangenen Monaten deutlich verändert. Tiefere Bewertungen, teurere Finanzierungen und vor allem die Tatsache, dass die Investoren inzwischen selbst in risikolosen Anlageformen eine gesicherte Rendite erzielen können, haben die Attraktivität schrumpfen lassen.
Jetzt hat die zur Zurich-Assekuranzgruppe Zürich Anlagestiftung (ZAST) ihre im Mai angekündigte Kapitalerhöhung bei der Anlagegruppe «Immobilien Wohnen Schweiz» erfolgreich abgeschlossen und wie geplant 200 Millionen Franken eingenommen. Die Aufstockung sei klar überzeichnet gewesen und die Titel von bestehenden Anlegern und Neukunden gezeichnet worden, heisst es in einer Mitteilung vom Dienstag.
Magerere Rendite
Der Emissionserlös soll für den Erwerb von vier hochwertigen Liegenschaften an den Top-Standorten Basel, Genf, Luzern und Zürich verwendet werden. Mit der Kapitalerhöhung werde die nachhaltige Wachstumsstrategie der Anlagegruppe fortgesetzt, heisst es weiter.
Die Portfolio-Zugänge bestehen aus einer Liegenschaft in der Luzerner Altstadt am Schwanenplatz, einer gemischtgenutzten Liegenschaft am Rümelinsplatz in der Basler Altstadt und eine Wohnliegenschaft in Genf mit hervorragender Wohnlagequalität in unmittelbarer Nähe zum Uno-Quartier. Die vierte Liegenschaft befindet sich noch in Planung. Dabei geht es um ein Wohnbauprojekt im Zürcher Quartier Höngg, bei dem der Baustart für 2024 geplant ist.
Die Immobilien der gesamten Anlagegruppe Wohnen Schweiz haben einen Wert von rund 3,3 Milliarden Franken, wie es weiter heisst. Die annualisierte Rendite per Ende Mai 2023 der vergangenen zehn Jahre betrug 6,28 Prozent, in den vergangenen zwölf Monaten jedoch nur 2,83 Prozent.
Baloise musste Pläne zurückschrauben
Zuletzt hatte etwa der Versicherer Baloise bei einem Immobilienfonds die geplante Kapitalerhöhung gekürzt. Der Baloise Swiss Property Immobilienfonds wird nun nur um 135 Millionen Franken aufgestockt, statt der ursprünglich geplanten 200 Millionen Franken. Als Grund wurde angegeben, dass sich die Fondsleitung entschieden habe, statt maximal acht nur noch fünf Liegenschaften neu zu erwerben.
Solche Meldungen können als Indiz dafür gesehen werden, dass sich nicht mehr jedes Projekt im Immobilienbereich rechnet und der Branche auch in Zukunft ein schärferer Wind ins Gesicht blasen dürfte.