Axa-CEO Thomas Buberl hat auch in der Schweiz Karriere gemacht. Nun erklärt der Ex-Zurich-Mann der Versicherungsbranche, wo sie neben Google, Facebook und Tesla noch Platz hat.

Mit 45 Jahren sitzt Thomas Buberl auf dem Chefsessel eines der grössten Versicherungskonzerne Europas: der Axa, deren Schweizer Tochter das hiesige Sachversicherungs-Geschäft dominiert. Entsprechend zielstrebig ist die Karriere des Deutschen verlaufen, unter anderem mit Stationen bei der einstigen Axa Winterthur und der Zurich in der Schweiz.

Wie sich zeigt, hat Buberl auch klare Vorstellungen darüber, was die Zukunft für seine Branche bringt. Gegenüber der britischen Zeitung «Financial Times» (Artikel bezahlpflichtig) malte er das Bild eines knallharten Verdrängungskampfs.

Wer ist der Dirigent?

Für den Deutschen sind die künftigen Konkurrenten ganz klar die Techriesen aus den USA mit ihren Plattformen und riesigen Datenmengen. «Wenn es das Ziel ist, zum Dirigenten einer Gemeinschaft von Versicherten zu werden, dann ist es das Geschäftsmodell von Facebook, Google und Apple, das dem heute am nächsten kommt».

Weniger zu fürchten sind laut dem Axa-Chef hingegen Insurtech-Herausforderer wie das 2-Milliarden-Dollar-«Einhorn» Lemonade. Auch wenn das, was die aufstrebenden Firmen anbieten, «sehr smart» sei, wie er sagte.

Bestätigt sieht sich Buberl durch den amerikanischen Elektroautobauer Tesla. Der kündigte unlängst an, zusammen mit dem US-Versicherer Markel den Autokäufern gleich selber Policen anzubieten und noch weiter ins Assekuranz-Geschäft vorzustossen.

Bei Uber mitreiten

Dagegen Front zu machen, ist nicht der Weg, den Axa geht. Vielmehr will sich deren CEO den Techfirmen als Partner der Wahl anbieten. Denn Buberl glaubt: «Facebook und Google werden wohl nur einen Versicherungspartner haben wollen – und der muss weltweit aufgestellt sein.»

Testfall für diesen Paarlauf ist für Axa die Zusammenarbeit mit Uber. Axa bietet den Fahrern des digitalen Taxiunternehmens bereits Versicherungsschutz gegen Unfallfolgen und für den Mutterschafts- und Vaterschaftsurlaub an.

Nun, da Axa den Fuss in der Tür hat, wird darauf aufgebaut. Mithilfe der Smartphone-Daten der Uber-Fahrer sollen künftig auch Sachversicherungen angeboten werden.