Er sei kein Schönwetter-Verwaltungsrat gewesen, sagt der ehemalige Swiss Re Präsident Peter Forstmoser. Die Kritik an der Höhe seines Lohns kann er verstehen.
Für das Geschäftsjahr 2008 hätte Peter Forstmoser 3,3 Millionen Franken erhalten sollen. In einem Interview mit der Luzerner Zeitung räumt er aber ein, dass die Entschädigung sicher zu hoch gewesen sei. Deshalb habe er im Folgejahr auf die Hälfte seines Lohns verzichtet. Die «Rück» schrieb im letzten Jahr einen Rekordverlust von fast einer Milliarde Franken.
Über 100 Prozent Steuern bezahlt
Eine Erklärung für die Lohnhöhe liefert Forstmoser auch: Seit Jahren sei es Good Governance, die Vergütung des Verwaltungsrates zum Jahresbeginn festzusetzen. Sein Lohn sei auf der Basis der Ergebnisse von 2006 und 2007 – den zwei besten Jahren der Swiss Re – bestimmt worden. 40 Prozent der Vergütung seien in Aktien bezahlt worden. Auf diesen habe er, gemessen am heutigen Kurswert, weit mehr als 100 Prozent Steuern bezahlt.
Als Fehler bezeichnet Forstmoser die Kapitalrückzahlung. Das Aktienrückkaufprogramm sei viel zu lange durchgezogen worden. Mit einer Anzahl soliden Quartalsergebnissen könne die Rück die verlorene Reputation wieder gewinnen. Ein altgedienter Unternehmer hätte vielleicht schneller reagiert, sagte Forstmoser auf das Risiko der Swiss-Re-Strategie angesprochen. «Aber ich war kein Schönwetter-Verwaltungsrat». In seinen neun Jahren als Präsident sei die Swiss Re weit überwiegend erfolgreich gewesen.
Rating der Rating-Agenturen?
Die Investmentstrategie der Swiss Re, die gewaltige Abschreiber provozierte, verteidigt Fortsmoser. «Natürlich hätten wir im Nachhinein konservativer anlegen können. Dann wäre aber der Vorwurf gekommen, wir schliefen. Wir mussten uns auf die Rating-Agenturen verlassen». Bei den Rating-Agenturen sieht Forstmoser vieles im Argen. Er bringt deshalb auch ein Rating der Rating-Agenturen und ihrer Entscheidungen ins Spiel.