Rückzug einer Legende: Der Investor will nur noch eigenes Geld verwalten und gibt die 700 Millionen Dollar, die er für andere Manager betreut, zurück.
Vor elf Jahren hatte Soros bereits einmal seinen Job als Fund Manager an den Nagel gehängt und sich nur auf die Verwaltung seinen eigenen Vermögens konzentriert, berichtet das «Wall Street Journal». Und die Geschichte wiederholt sich nun.
Mit einem Vermögen von rund 24,5 Milliarden Dollar hat Soros jedoch einen anständigen Grundstock, den es zu verwalten gibt. Als mögliche Gründe für den Schritt Soros' werden zwei genannt: Erstens verbucht sein Fund, der bisher stets gut performt hat, dieses Jahr ein Minus von sechs Prozent. In diesem Zusammenhang hat sich Soros auch von seinem CIO Keith Anderson getrennt.
Aufwand lohnt sich nicht
Zweitens, und wohl gewichtiger, sind die neuen regulatorischen Anforderungen an Fund Manager der Securities and Exchange Commission (SEC). Demnach kommen für Fund Manager, die fremdes Geld verwalten, zusätzliche administrative Kosten auf.
Da Soros bereits grösstenteils nur sein eigenes Vermögen verwaltet und lediglich 700 Millionen Dollar an fremden Geldern in seinem Fonds hat, würde sich der administrative Mehraufwand nicht lohnen, spekulieren die Experten des «Wall Street Journals».
Gemäss «Reuters» sind die regulatorischen Anforderungen wohl nicht Grund genug, um fremde Gelder von sich zu weisen. Vielmehr sei dies ein Vorwand, um sich geschickt aus der Affäre zu ziehen, damit sich Soros wieder nur auf sein eigenes Vermögen konzentrieren kann und seine Entscheidungen nicht gegenüber Investoren zu rechtfertigen hat.