Der Asset Manager Corestone will im Schweizer Pensionskassenmarkt Furore machen. CEO Martin Mlynar sagt im Interview mit finews.ch-TV, warum die Erfahrungen in Holland dafür hilfreich sind.

Der Chef und Mitbesitzer des in Zug ansässigen Asset Managers Corestone, Martin Mlynar, macht sich keine Illusionen. «Ich glaube nicht, dass der Schweizer Markt noch einen weiteren Asset Manager braucht», sagt er im Interview mit finews.ch-TV.

Und doch hätten in der Pensionskassenlandschaft Entwicklungen eingesetzt, die Corestone auch schon in Kanada, in Dänemark oder in den Niederlanden beobachtet habe und die dort viel weiter fortgeschritten seien. Nämlich eine fortzu intensiver geführte politische Diskussion um die langfristige Sicherung der Schweizer Vorsorgewerke.

Grösse per se nicht das Ziel

Diese Entwicklungen haben Mlynar und das Corestone-Management im vergangenen Jahr bewogen, den Asset Manager durch einen Buy-out vom vormaligen Besitzer Robeco unabhängig zu machen, um sich spezifisch auf den Schweizer Markt konzentrieren zu können.

Corestone ist mit rund 36 Milliarden Franken verwalteten Vermögen eine recht grosse Nummer. Wobei Grösse wegen der Skaleneffekte und der tieferen Kosten für die eigenen Kunden sicherlich wichtig sei, sagt Mlynar weiter. Doch Corestone wolle nicht per se wachsen, sondern sich gang auf die langfristig orientierten Investoren fokussieren und diese bei ihren Anlageentscheidungen zu unterstützen.

Fragmentierung führt zu Konsolidierung

Mlynar urteilt, dass der Schweizer Pensionskassenmarkt noch zu fragmentiert ist, um den Grad von Infrastruktur und Professionalismus zu bieten, der notwendig sei, um die zukünftigen demographischen und wirtschaftlichen Herausforderungen zu meistern.

In den Niederlanden, neben der Schweiz einer der grössten Vorsorgemärkte Europas, verschwanden in den letzten Jahren über 600 Pensionskassen. Wie in anderen Industrien, zum Beispiel im Private Banking oder der Automobilbranche, seien es Kosten- und Effizienzdruck, die ihre Kräfte entwickelt hätten. «Ich glaube nicht, dass der Schweizer Markt sich diesen Kräften entziehen kann», so Mlynar.

 

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