Doch war Schoch weder in der Geschäftsleitung noch im Verwaltungsrat vertreten. Um im Debakel keinen Reputationsschaden zu riskieren, trat der Verwaltungsrat in corpore zurück – einzig Jasmin Schmuki, Schochs Vertraute und verlängerter Arm im Gremium, blieb.
Forstmosers öffentliche Äusserungen zum Bruch lassen tief blicken. Es habe «Meinungsverschiedenheiten mit dem Hauptaktionär» gegeben. Er werde nun als «interessierter Zuschauer» das Schicksal von Flynt verfolgen, so Forstmoser.
Finanzielles Fiasko
Und das Schicksal nahm seinen weiteren Lauf: Im November erhielt Schoch Post von der Finma, wie Quellen weiter berichten. Der Inhalt des Schreibens: Nach dem Rücktritt des Verwaltungsrates sei die Gewähr für eine einwandfreie Geschäftsführung nicht mehr erfüllt. Die Flynt Bank dürfe darum keine Kundengelder betreuen.
Die daraufhin erfolgte Rückgabe der Banklizenz «krönte» sozusagen das finanzielle Fiasko. Schoch soll mit Flynt einen Abschreiber von 19 Millionen Franken erlitten haben.
Die verbliebene Flynt-Verwaltungsrätin Jasmin Schmuki sagte gegenüber finews.ch, es habe keine Liquiditätsengpässe gegeben. «Die Entscheidung von Herrn Schoch das Wealth Ecosystem an einen Kunden zu verkaufen und die Banklizenz zurückzugeben, war eine unternehmerische».
Nachfolgegesellschaft gibt's bereits
Die Früchte von Schochs Aufbauarbeit wollen nun die neuen Besitzer der Flynt-Plattform ernten. Per Anfang Dezember haben sie eine neue Gesellschaft gegründet, die 28 der früheren 44 Flynt-Mitarbeiter weiter beschäftigt. Das Geschäftsmodell ist das Gleiche wie bei der Flynt Bank.
Vermögenden Kunden wird eine innovative Plattform zur Verwaltung ihrer komplexen Vermögenssituation zur Verfügung gestellt. Der Name der neuen Gesellschaft steht noch aus. Klar ist für die Eigner aber schon jetzt: Das Unternehmen hat ohne Banklizenz eine reelle Chance, rasch in die Profitabilität zu gelangen.
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