Der im Swiss Banking bekannte Hedgefonds Knight Vinke will eine Aktionärsrevolte gegen die Dekotierung des Stromkonzerns anzetteln. Doch die Alpiq-Eigner, bei denen auch die Credit Suisse die Fäden zieht, machen den Sack zu.

Das Konsortium, das den grössten Schweizer Versorger Alpiq von der Börse SIX nehmen will, wähnt sich fast am Ziel. Wie die Hauptaktionärin CSA Energie-Infrastruktur Schweiz (CSA) und Alpiq am Dienstag mitteilten, sind dem Kernaktionriat bisher 222’359 der im Publikum befindlichen Alpiq-Aktien angedient worden.

Damit hält das Konsortium rund um die CSA, bei der die Credit Suisse (CS) involviert ist, 89,2 Prozent des Aktienkapitals und der Stimmrechte von Alpiq. Die Frist für das öffentliche Angebot endet offiziell am 13. September.

In der Verlängerung

Die Kernaktionäre sind der Meldung zufolge zuversichtlich, bis zum Ende der Nachfrist am 27. September 2019 mindestens 90 Prozent des Aktienkapitals von Alpiq zu halten.

Damit wird es eng für die britische Beteiligungsfirma Knight Vinke, die in der Schweiz vor allem wegen ihrer Druckversuche bei der Grossbank UBS bekannt ist. Wie auch finews.ch berichtete, mobilisiert der von Gründer Eric Knight geführte Aktionärsaktivist gegen die Dekotierung des Stromkonzerns.

Konsortium mit Kniff

Erreicht das Konsortium 90 Prozent, wird es sich wohl eines Kniffs bedienen: Es zieht eine Abfindungsfusion in Betracht, bei der die Publikumsaktionäre mit einer Barabfindung in der Höhe des Angebotspreises entschädigt würden. Bringen es die Kernaktionäre gar auf 98 Prozent der Stimmrechte, wollen sie die letzten Publikumsaktien für kraftlos erklären lassen.

Wie Knight Vinke reagiert, ist offen. Seit dem Vorpreschen des Aktivisten Ende August notiert die Alpiq-Aktien nah am Angebotspreis von 70 Franken, was nicht mehr auf grosse Fantasie im Titel hindeutet.