Die CS-Rivalin dürfte damit Recht haben, dass es sich in erster Linie um einen politischen Prozess gehandelt habe und die Richter in Paris das Urteil schwach begründet hätten. Und sie will ihre Strategie im Hinblick auf das Berufungsverfahren auch darauf aufbauen.
Lehrstunden im Gerichtssaal
Doch dies wird der CS wenig nützen, wenn das PNF seine Untersuchung zum Abschluss bringt – genauso wenig, wie ihre öffentlich kundgegebene Nulltoleranz gegenüber Schwarzgeld. In den USA musste die CS nach einem Schuldgeständnis mehr als 2,6 Milliarden Dollar Busse bezahlen.
Die Beteuerungen von Verwaltungsratspräsident Urs Rohner, man sei schon vor Jahren aus dem Offshore-Geschäft mit US-Kunden ausgestiegen und befürworte den automatischen Informationsaustausch (AIA), halfen nicht. In allen Steuerkonflikten mit ausländischen Behörden ging es bislang vor allem um Vorfälle und Schweizer Geschäftspraktiken vor der Finanzkrise.
Wegweisend für die Zukunft
Wie sich die CS nun aus einer französischen Steueraffäre ziehen würde, kommentiert sie natürlich nicht. Doch die Lehrstunden, welche die CS-Anwälte am UBS-Prozess in Paris erhielten, dürften für eine allfällige Verhandlungsstrategie wegweisend sein.
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