Bankgeschäfte im Iran sind heikel, denn den USA sind sie mehr als ein Dorn im Auge. Eine Westschweizer Bank reagiert nun auf die Sanktionen der Amerikaner gegen den Gottesstaat.
Die Banque de Commerce et de Placements (BCP) hat alle Transaktionen mit dem Iran gestoppt und wickelt alle laufenden Aktivitäten ab, die mit dem Iran zu tun haben. «Wir haben seit dem 8. Mai keine neuen Transaktionen mit dem Iran mehr vollzogen», schrieb die BCP in einer Email an die Nachrichtenagentur «Reuters».
Anfang Mai hatte US-Präsident Donald Trump das Atomabkommen mit Iran gekündigt und dem Land neue Sanktionen auferlegt.
In der Handelsfinanzierung aktiv
Die Genfer BCP gehört zu den wenigen Finanzinstituten, die Beziehungen mit dem Iran und dort ansässigen Banken und Unternehmen unterhielten, vor allem in der Handelsfinanzierung. Sie hatte bereits 2011 sämtliche Beziehungen zu iranischen Partnern eingestellt, auch damals stand der Rückzug im Zusammenhang mit dem Atomstreit.
Ein weiterer Grund war der schlechte Ruf, welche die iranische Zentralbank genoss. Sie soll im grossen Stil Geldwäscherei betrieben haben. Dazwischen hatte die BCP die Geschäfte wohl wieder aufgenommen.
Türkische Eignerschaft als Rückzugsgrund?
Die BCP wurde 1963 gegründet und gehört seit 1991 zur türkischen Cukura Group. 2016 belief sich das Volumen von Handelsfinanzierungen bei der BCP auf rund 21 Milliarden Franken.
In der Branche heisst es, dass die türkische Eignerschaft ein Rückzugsrund sein könnte. In den USA wurde kürzlich der türkische Banker Mehmet Hakan Atilla zu 32 Monaten Gefängnis verurteilt, weil er trotz Sanktionen mit dem Gottesstaat geschäftete. Damit stehen Institute aus dem Land wohl besonders im Visier.