Sogar das Konzept der Geschäftsstelle als «Helppoint» für Bankkunden verliert an Bedeutung. Die Nutzer von Online-Chats werteten jenen Kanal als fast so gut wie die direkte Interaktion mit dem Berater. 78 Prozent der Nutzer von automatisierten «Chatbots» waren auch mit dieser Dienstleistung zufrieden.
Die UBS-Studie lässt erahnen: Der Filial-Kanal hat bereits deutlich mehr an Nachfrage eingebüsst als angenommen. Natürlich gilt es zu berücksichtigen, dass in die Umfrage auch Daten aus digital-affinen Schwellenländern eingeflossen sind, während die Schweizer generell als «Digitalmuffel» gelten. Und weiterhin gibt es auch in der Schweiz Banken, die neue Standorte eröffnen. Dennoch dürfte wohl auch der UBS-Filialnetz-Leiter von Mentlen das Papier mit Interesse gelesen haben.
«Aus Kostengründen geschlossen»
Tatsächlich macht sich hinter den Fassaden der Banken-Hauptquartiere Resignation breit. Wie aus dem aktuellen «Bankenbarometer» von EY hervorgeht, sind sich die Schweizer Bankchefs beim Thema Filialsterben überraschend einig. 96 Prozent der befragten Institute sind da der Meinung, dass die Anzahl der Filialen in den nächsten sieben bis zehn Jahren deutlich abnehmen wird.
«Klassische Schaltertransaktionen haben enorm an Bedeutung verloren, womit sich der regelmässige Besuch einer Bankfiliale bei vielen Kunden sehr oft erübrigt», folgert EY. Und weiter: «In der Folge werden diese obsolet und aus Kostengründen geschlossen.»
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