CEO Brady Dougan hat noch immer keine Anzeichen für angeblich gestohlene Daten. Im Crossborder-Geschäft verlangsamt sich das Wachstum.
«Ja, es gab Gerüchte, ich weiss», sagt Brady Dougan in einem Interview mit der französischen Tageszeitung «Le Figaro». Doch bisher habe weder jemand die Credit Suisse mit gestohlenen Kundendaten konfrontiert, noch habe jemand bestätigt, ein Kaufangebot für CS-Kundendaten erhalten zu haben.
Brady Dougan bleibt vor diesem Hintergrund gelassen, bestätigt aber doch, das Maximum zu tun, um die Daten der Klientel zu schützen. Befragt, ob es rechtens sei, dass eine Regierung für den Erwerb von Kundendaten zahle, weicht der CS-Chef aus und sagt lediglich; «Es liegt nicht an uns, zu urteilen, was die Regierungen machen. Unsere Arbeit ist es, sicher zu stellen, dass die Kundendaten auch tatsächlich ‹privat› bleiben.»
Keine Sorge
Im Geschäft mit Offshore-Geldern stellt Dougan eine Wachstumsverlangsamung fest. Das beunruhige ihn jedoch nicht, sagt der Banker, da diese Vermögensverwerte aus den wichtigsten europäischen Märkten bei der CS weniger als 100 Milliarden Franken ausmachen würden, verglichen mit den insgesamt 900 Milliarden Franken, welche die Schweizer Grossbank für Privatkunden verwalte.
Mit Blick auf die fundamentalen Umwälzungen in der Finanzwelt geht Dougan davon aus, dass unter den verschiedenen Banken enorme Unterschiede geben wird. Früher sei es möglich gewesen, mit der Um- und Neuzuteilung von Kapital geschwächte Geschäftsbereiche zu stützen respektive wieder in Fahrt zu bringen.
Kapitalkosten höher
Heutzutage sei dies wesentlich schwieriger, angesichts der höheren Kapitalkosten und der stärker eingeschränkten Entlöhnungsmodelle. Vor diesem Hintergrund könnte sich die Credit Suisse glücklich schätzen, «stabile Mannschaften» zu haben, sprich eine tiefe Fluktuation verzeichnen zu können.
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