Der grösste Schweizer Lebensversicherer hat 2023 mehr verdient und erhöht nun die Ausschüttungen an die Aktionäre. Operativ läuft jedoch nicht jedes Rädchen bei Swiss Life rund.
Swiss Life hat den Reingewinn im Jahr 2023 gegenüber dem Vorjahreswert um 8 Prozent auf 1,11 Milliarden Franken gesteigert. Dies teilte der führende Schweizer Lebensversicherer am Donnerstag mit. Der Betriebsgewinn nahm leicht um 1 Prozent auf 1,5 Milliarden Franken zu. Die Eigenkapital-Rendite kletterte mit 13,7 Prozent gegenüber den 12,1 Prozent des Vorjahres deutlich.
Vor diesem Hintergrund will der Verwaltungsrat den Aktionären anlässlich der Generalversammlung vom 15. Mai eine um 3 Franken höhere Dividende von 33 Franken je Aktie vorschlagen. Die Ausschüttung erfolgt am 22. Mai. Das im September letzten Jahres angekündigte zusätzliche Aktienrückkauf-Programm von über 300 Millionen Franken wird zudem plangemäss Ende März abgeschlossen, wie es weiter hiess.
Durchzogenes Wachstum
Der gesteigerten Gewinnkraft stand bei Swiss Life im Jahr 2023 ein durchzogenes Wachstum gegenüber. So beliefen sich die Prämien im wichtigen Versicherungsgeschäft auf 19,8 Milliarden, ein Anstieg von 3 Prozent in lokaler Währung gegenüber 2022. Das deutlich kleiner Fee-Geschäft mit Gebühren aus Beratung, Transaktions- und Anlagetätigkeit, auf das der Konzern viel Hoffnung setzt, wuchs beim Ertrag ebenfalls um 3 Prozent auf 2,4 Milliarden Franken.
Das Fee-Ergebnis sank hingegen gegenüber dem Vorjahr in lokaler Währung um 13 Prozent auf 664 Millionen Franken. Dies sei insbesondere auf ein verhaltenes Immobilienmarktumfeld in Deutschland und Frankreich und somit auf geringere Erträge aus Projektentwicklungen und Immobilien-Transaktionen im Berichtsjahr zurückzuführen, hiess es dazu.
Ziele in Reichtweite, aber...
Der Abschwung im europäischen Immobilienmarkt geht nicht spurlos an Swiss Life, einer der grössten Immobilien-Investoren auf dem Kontinent, vorbei.
Das hat nun auch Folgen für das Unternehmensprogramm «Swiss Life 2024». Dessen Ziele sieht der Lebensversicherer zwar durchwegs in Reichweite; zum Fee-Ergebnis wird aber erwartet, dass bloss das untere Ende des Zielbereichs von 850 bis 900 Franken Millionen erreicht wird – wobei dafür die Normalisierung der Immobilienmärkte in Deutschland und Frankreich entscheidend sein werde, wie es hiess.
Verwaltungsrat erreicht die Alterslimite
Ebenfalls deutlich rückläufig war das Geschäft der Anlagesparte Swiss Life Asset Managers mit 272 Millionen Franken. Die Neugeld-Zuflüsse in für Drittparteien verwaltete Fonds betrugen zwar stattliche 9,8 Milliarden Franken, bei höheren verwalteten Vermögen von 112 Milliarden Franken. Der Verkauf einer Tochtergesellschaft im Jahr 2022, Wertberichtigungen bei einer Beteiligung, ein verhaltenes Immobilienmarkt-Umfeld sowie negative Währungseffekte belasteten jedoch das Ergebnis.
Mit Blick auf die Generalversammlung vom Mai kündigte der Lebensversicherer zudem noch einen Wechsel im Verwaltungsrat an: Ueli Dietiker tritt altersbedingt aus dem Gremium zurück. Alle anderen Verwaltungsräte werden zur Wiederwahl vorgeschlagen.