Der Schweizer Rückversicherungsriese gründet mit dem schwäbischen Hersteller von Luxusfahrzeugen ein digitales Gemeinschaftsunternehmen. Gemeinsam wollen sie den Markt mit Mobilitätsversicherungen aufmischen.
Die Swiss Re und Daimler Insurance Services beteiligen sich zu gleichen Teilen am digitalen Versicherungsbroker Movinx, eine Neugründung mit Sitz in Berlin. Die Firma bietet Dienstleistungen im Bereich der Motorfahrzeug- und Mobilitätsversicherungen auf digitaler Basis an, wie die Swiss Re in einer Medienmitteilung am Montag schrieb.
«Unser langfristiges Ziel ist es, ein Ökosystem zu schaffen, in dem die Versicherung die Einführung neuer Technologien wie fortschrittliche Fahrassistenz-Systeme und autonome Fahrzeuge sowie neue Geschäftsmodelle im Mobilitätsbereich unterstützt», erklärte Pravina Ladva, Digital Transformation Officer bei der Swiss Re.
Umwälzungen im Mobilitätsbereich
Damit spricht Ladva die Einführung von ausgeklügelten Fahrhilfen sowie die wachsende Tendenz zum Car-Sharing an, zwei voneinander unabhängige Entwicklungen im Mobilitätsbereich, welche beide die Versicherungsbranche vor neue Herausforderungen stellt.
Solange die Frage der Verantwortlichkeit bei Unfällen mit selbstfahrenden Fahrzeugen nicht geklärt ist, wird deren Verbreitung stark eingeschränkt bleiben.
Gründer einigen sich auf Doppelspitze
Movinx hofft nun, als sogenannter Managing General Agent zu einem integrierten Bestandteil des Fahrzeugkaufs zu werden. Damit soll die Bindung zwischen Kunde, Fahrzeug und Versicherung enger, sprich dauerhafter werden, so die Swiss Re.
Die Gemeinschaftsfirma hat ein Zweiergespann an ihrer Spitze: Sebastiaan Bongers, Head Mobility Ventures bei der Swiss Re, und Andreas Roth, Head Digital Insurance Model bei Daimler, übernehmen gemeinsam die Führung von Movinx.
Schnelle Expansion geplant
Movinx bezog seine neuen Büros in Berlin im Oktober 2020. Die Firma will erste Produkte im nächsten Jahr in Frankreich auf den Markt zu bringen. Die Gründer haben dem neuen Unternehmen zudem eine schnelle Expansion verschrieben. So ist der Markteintritt in weiteren europäischen Staaten, in Amerika und Asien für die kommenden Jahre geplant.