Gross – grösser – gefährlicher: Dies scheint auf die Schweizer Fahrzeugflotte zuzutreffen, glaubt man der Schadenstatistik der Axa Schweiz, dem grössten Motorfahrzeugversicherer des Landes.
Seit Volvo nach der Jahrtausendwende den mittlerweile ikonischen XC90 auf den Markt gebracht hat, ist der Siegeszug des Sport Utility Vehicle (SUV) nicht mehr zu stoppen. Letztes Jahr gehörten 43 Prozent aller neu verkauften Autos in die Kategorie der Stadtgeländewagen, wie die Versicherung Axa in einem Bericht am Donnerstag schreibt.
Die Beliebtheit der grossen Autos ist dergestalt gewachsen, dass 20 Prozent aller Autos, welche bei der Axa versichert sind, zu den SUV zählen. Und das hat Folgen, wie sich nun zeigt.
Je grösser, desto schlimmer
Gemäss Schadenstatistik verursachten Geländewagen im Jahr 2019 knapp 10 Prozent mehr Haftpflichtschäden als andere Personenwagen. Und bei den grossen SUV, Gefährte mit einem Gewicht von über 2,155 Kilogramm, ist das Problem noch gravierender. Grosse SUV, wie zum Beispiel der riesige Audi Q8, verursachten letztes Jahr ganze 27 Prozent mehr Haftpflichtschäden als andere Autos.
«Je grösser und schwerer ein SUV, desto häufiger verursacht er eine Kollision», schreibt Bettina Zahnd, Unfallforscherin bei der Axa, in ihrem Bericht.
Mulmiges Gefühl
Die Schäden sind dabei nicht einfach «nur» materieller Natur, sondern betreffen auch andere Verkehrsteilnehmer. Auch hier gilt: Je grösser ein SUV, desto häufiger verursacht er einen Personenschaden.
Wenig überraschend divergieren auch die Meinungen der SUV-Fahrer einerseits von denjenigen der Nicht-SUV-Fahrer. Während 90 Prozent der SUV-Besitzer sich selbst als sichere Fahrerinnen und Fahrer beurteilen (was natürlich die Frage nach sich zieht, warum die restlichen 10 Prozent überhaupt auf der Strasse anzutreffen sind), denken fast 50 Prozent der Nicht-SUV-Fahrer, dass Geländewagen gefährlich sind. Insbesondere bekommen viele Fahrer von normalen Autos ein mulmiges Gefühl, wenn Geländewagen hinter ihnen auftauchen.
Für die Umfrage zum Mobilitätsverhalten befragte die Axa 1'000 Personen.