Die Swiss Re hat im ersten Halbjahr einen tieferen Gewinn als vor zwölf Monaten erzielt. Neben hohen Schadenforderungen lag dies an einer Finanzspritze für einen lahmenden Geschäftsbereich.
Der Reingewinn des Rückversicherers Swiss Re betrug in der ersten Hälfte des laufenden Jahres 953 Millionen Dollar, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Dieser Betrag liegt 5,3 Prozent unter der Vorjahresperiode.
Vergleichsweise hohe Schadensforderungen haben das Resultat negativ beeinflusst: Die Kunden der Swiss Re waren von Naturkatastrophen in Japan und Australien betroffen. Ausserdem verursacht das Grounding der Boeing 737 Max seit einem Absturz in Äthiopien im März dieses Jahres dem Schweizer Rückversicherer fortwährende Kosten.
Lahmende Direktversicherung
Das Direktversicherungsgeschäft drückte das Resultat der Firma ebenfalls: Corporate Solutions, wie die Sparte heisst, machte im ersten Halbjahr rund 403 Millionen Dollar Verlust. Um diesen lahmenden Bereich zu stärken, hat die Swiss Re zusätzliche Reserven gegen Schadensforderungen von 328 Millionen Dollar aufgebaut und sich gegen eine einmalige Prämie von 100 Millionen Dollar rückversichert.
Dank dieser Massnahmen und einer vorsichtigeren Auswahl der versicherten Risiken soll der Bereich bis 2021 weniger ausgeben, als dort in Form von Versicherungsprämien eingenommen werden.
Obwohl der Gewinn tiefer ausfiel als noch vor einem Jahr, übertraf das Resultat der Swiss Re die Erwartungen der Finanzanalysten. Der Nachrichtenagentur «Reuters» zufolge hatten diese den Reingewinn lediglich auf 848 Millionen Dollar geschätzt.