Wer mit Versicherungs-Aktien verdienen wollte, musste im 1. Semester ein guter Stockpicker sein: Swiss Life und Helvetia machten Freude.
Bei den Banken gab es im ersten Halbjahr klare Sieger und Grund zum Feiern: Wer sein Geld beispielsweise Anfang Januar in Titel von Valartis und Credit Suisse steckte, konnte sich ein halbes Jahr später über eine 75-prozentige Kurssteigerung freuen.
Zum einen glänzte also ein eher «leichter» Titel – Valartis –, bei dem ein grundlegender Umbau in den Monaten zuvor jetzt spürbar wurde; zum anderen ragte ein Schwergewicht heraus – Credit Suisse –, bei dem sich nun abzeichnete, dass es gestärkt aus der Krise herausfinden dürfte.
Ein Vergleich zeigt nun: Die Versicherer konnten beileibe nicht so stark von der neuen Hoffnung profitieren. Am erfreulichsten entwickelten sich in den ersten sechs Monaten die Titel von Swiss Life: Sie legten um 29 Prozent zu. Spürbar wird hier zum Teil der antizyklische Spin der letzten Monate: Grosse Verlierer des letzten Jahres konnten sich im laufenden Jahr auch besonders kräftig erholen.
Im Minus trotz Analysten-Applaus
Allerdings ist dies keine betonfeste Regel: Denn wer war der grosse Verlierer im ersten Halbjahr? Swiss Re – eine Aktie, die bekanntlich schon 2008 enttäuschte. In den ersten sechs Monaten 2009 sackten die Titel des Mythenquai-Konzerns nochmals ab, und zwar um 28 Prozent. Das neue Management konnte die enttäuschenden Jahreszahlen und die Zweifel der Anleger über die Zukunftstrategie noch nicht zerstreuen.
Ebenfalls enttäuschend entwickelten sich die Titel von Zurich, sie verloren knapp 16 Prozent – trotz notorisch guter Analysten-Beurteilungen. Die Übernahme der AIG-Autoversicherungen wirkte eher bremsend; und sehr krass fiel der Rückschlag nach einem Entscheid der Übernahmekommission aus, die es Zurich erlaubte, eine zuvor geplante Kapitalherabsetzung rückgängig zu machen.
Den grössten Lichtblick nach Swiss Life boten Helvetia – ein notorisch von Übernahmefantasien umwabertes Unternehmen: Plus 25 Prozent, so das Semesterergebnis. Beim Blick auf die beiden Branchen-Spitzenreiter Swiss Life und Helvetia fällt notabene auf, dass die Versicherungen auf dem Pfad der Erholung den Banken im ersten Halbjahr doch deutlich hinterher hinkten.
Im Rahmen von SMI und SPI hielten sich die Sachversicherer Bâloise (sie konnte um knapp 3 Prozent zulegen) und Nationalversicherung (sie verlor um knapp 3 Prozent).
Performance von Schweizer Versicherungs-Titeln im ersten Halbjahr 2009: