Die frühere AWD und inzwischen unter dem Namen «Swiss Life Select» firmierende Swiss-Life-Tochter hat 2012 ihre Ziele offenbar massiv verfehlt.
Dies berichtet das deutsche Nachrichtenmagazin «Focus» in seiner neusten Ausgabe (Artikel nicht online verfübar). Von der Zielvorgabe, 50 bis 60 Millionen Euro Gewinn zu liefern, seien «nicht einmal zehn Prozent erreicht worden», heisst es mit Verweis auf «Kreise des Schweizer Lebensversicherers».
Ursache für das schwache Ergebnis seien Rückstellungen für Schadensersatz-Prozesse wegen Falschberatung vor allem in Österreich – sowie die Abwanderung zahlreicher Berater.
Unrühmliches Kapitel
Die Swiss Life will bis zur Bekanntgabe des Jahresabschlusses am 27. Februar 2013 keine Angaben dazu machen.
Der Schweizer Lebensversicherer hatte Ende letzten Jahres das unrühmliche Kapitel AWD ein für alle Male beendet und den Markennamen AWD getilgt. Die vom deutschen Selfmade-Man Carsten Maschmeyer gross aufgebaute AWD konnte im Schosse der Swiss Life die Umsatzhoffnung nie erfüllen.
Prozesse zerstörten Reputation
Zugleich hagelte es mit der Finanzkrise Klagen von enttäuschten Kunden, die AWD Falschberatung und zu hohe Provisionen vorwarfen. Zwar wurden die Klagen vor deutschen Gerichten in vielen Fällen abgewiesen, aber die Prozesse nagten an der Reputation und verursachten Kosten, wie der «Focus» schreibt.