«Rethink Naturals Ressources» war das Thema des zweiten Fund Experts Forums. Auch die Zukunft des Schweizer Finanzplatzes wurde dabei angesprochen.
(Bild: o.l. : John Coyle, Portfolio Manager und Energiespezialist bei Schroders, u.v.l.: Amit Lodha, Portfolio Manager im Global Equities Team bei Fidelity; Ralf Oberbannscheidt, Leiter des Agribusiness und Co-Manager von International Thematic Equity bei DWS, Marcus Grubb, Investment Managing Director beim World Gold Council, Richard Davis, Managing Director und Portfolio Manager bei BlackRock, Neil Gregson, Portfolio Manager Natural Resources and Mining Equities bei J.P. Morgan)
Die fünf grössten ausländischen Asset Manager in der Schweiz, Blackrock, DWS, Fidelity Investments, J.P. Morgan und Schroders, sind die Initianten und Organisatoren des «Fund Experts Forum». Letzte Woche fand in diesem Rahmen eine Diskussion über Ressourcen im Zürcher Restaurant «Metropol» statt.
Im Gegensatz zu sonst üblichen Veranstaltungen von Fondsmanagern stand wahrlich die Diskussion des Themas, unabhängig von den eigenen Produkten, im Zentrum. Als Gastredner begründete zunächst Marcus Grubb, Investment Managing Director des World Gold Council, wieso trotz Hausse der Goldpreis sein Zenit noch nicht erreicht habe und das Edelmetall weiterhin attraktiv bleiben werde.
China und Indien spornen den Goldpreis an
Besonders die Aufstockung des Goldbestandes in privaten Haushalten in China und Indien, aber auch der Zuwachs von diversen staatlichen Reserven würden dem Goldpreis zu weiteren Höhenflügen verhelfen, sagte Grubb weiter.
Im Anschluss an das Referat von Grubb diskutierten fünf Rohstoffexperten aus den Abteilungen der Veranstalter über die weltweite Entwicklung des «Commodity Super Cycle». Dass es bei der Veranstaltung nicht um die Vermarktung von Fonds, sondern um die Verbreitung von Wissen in der Branche ging, war zentral, was Harald Reczek, CEO von DWS Schweiz, unterstrich.
«Es geht dabei um die Stärkung des Finanzplatz Schweiz. Wir [die Organisatoren] verfügen über so viel Wissen. Das soll hier gebündelt bereitgestellt werden», so Reczek.
Expertenrunde setzt auf China
finews.ch hatte Gelegenheit, vorab an einem Media-Roundtable exklusiv mit den Experten zu sprechen. Wie sich dabei bald zeigte, haben die Experten bisweilen düstere Erwartungen.
Er gehe davon aus, dass es in Europa zu 70 Prozent zu einer erneuten Rezession kommen werde, die Chancen in den USA sieht er bei 50/50, sagte Amit Lodha, Portfolio Manager des Global Equities Team von Fidelity. Die zentrale Frage, wie schwer die Rezession ausfällt, sei dabei, ob die Emerging-Markets und ganz speziell China für die schwindende Nachfrage der westlichen Welt aufkommen könnten.
Dass China über diese Kapazität verfügt, wurde in der Vergangenheit bereits bewiesen. Das Reich der Mitte mit seinen grossen Silos verfüge über die Möglichkeiten, Preisfluktuationen an den Märkten auszunutzen und bei sinkenden Preisen die Bestände zu füllen.
Auch Richard Davis, Ölexperte und Managing Director und Portfolio Manager von Blackrock, glaubt an China. Nur schon der Bedarf an Autos würde das Potenzial von China aufzeigen. Derzeit verbrenne China täglich neun Millionen Barrel Öl auf den Strassen – bis im Jahr 2020 werde der Verbrauch auf zwanzig Millionen Barrel ansteigen, schätzt Davis.
Lösung der Schuldenkrise liegt in Eurobonds
Eine Lösung der Schuldenkrise in Europa wird von den Experten indessen in den nicht überall gern gesehenen Eurobonds gesehen. «Jetzt braucht es Zusammenhalt, es braucht eine Lösung. Hierfür müssen alle Zentralbanken zusammenarbeiten», sagte Amit Lodha.
Weitere Informationen zum Fund Experts Forum finden Sie unter diesem Link.