China war in den vergangenen 18 Monaten das Land mit den höchsten Ausgaben für Kunst. Angesichts der inzwischen deutlich verbesserten Stimmung an den Finanzmärkten deutet einiges darauf hin, dass sich dieser Trend im nächsten Jahr fortsetzen wird, wie eine Umfrage von Art Basel und der Schweizer Grossbank UBS festhält.
Mit durchschnittlich 97'000 Dollar verzeichneten wohlhabende Privatpersonen (High-Net-Worth-Individuals, HNWI) aus China im Jahr 2023 sowie in der ersten Hälfte von 2024 die höchsten durchschnittlichen Ausgaben für Kunst und Antiquitäten, wie dem Report «Art Basel and UBS Survey of Global Collecting 2024 by Arts Economics» zu entnehmen ist.
An zweiter Stelle rangiert Frankreich, allerdings mit einem grossen Abstand, wo die durchschnittlichen Ausgaben sich nur auf 38'000 Dollar befliegen, gefolgt von Italien (32'000 Dollar), Grossbritannien (31'000 Dollar) und Hongkong (28'000 Dollar). Weltweit lag der Median der Ausgaben bei 25'555 Dollar.
Aufstrebendes Singapur
Art SG in Singapur (Bild: ARTSG)
Auf die Frage nach ihren Plänen für die nächsten zwölf Monate gaben 43 Prozent der Umfrageteilnehmenden in allen Märkten an, dass sie beabsichtigen, weitere Kunst für ihre Sammlungen zu erwerben. Dies ist allerdings wenig als 2023 oder 2022, als etwas mehr als die Hälfte angab, weitere Erwerbungen ins Auge zu fassen.
Am meisten Kunst wird nächsten Jahr vermutlich erneut nach China gehen, wo 70 Prozent der Befragten planen, weitere Werke zu erstehen. Auch Singapur (52 Prozent) wird voraussichtlich ein relativ aktiver Markt sein, und wo im Januar seit einigen Jahr nun die Kunstmesse ART SG als zunehmend wichtiger Anlass profiliert.
Fokus auf 14 Märkte
Die Umfrage 2024 beruhte auf Antworten von mehr als 3'660 HNWIs in 14 Märkten, darunter Brasilien, Frankreich, Deutschland, Hongkong, Indonesien, Italien, Japan, Festlandchina, Mexiko, Singapur, die Schweiz, Taiwan, Grossbritannien und den USA.