Erwin Heri, Ökonom und Finanztheoretiker, zerpflückt die Gold-Initiative. Er unterstellt den Initianten einen Denkfehler und sieht in der Vorlage einen politischen Marketing-Gag.

Der frühere Banker und Professor für Finanzmarkttheorie Erwin Heri lässt an der Gold-Initiative und den Initianten kein gutes Haar. Das proklamierte Vorhaben, das «Gold zu retten», sei «dummes Zeug», sagte er im Interview mit finews.ch-TV. Die Initianten begingen einen kapitalen Denkfehler, der Schweizerischen Nationalbank ein Goldminimum von 20 Prozent in der Bilanz und ein Verkaufsverbot vorzuschreiben.

Denn die Nationalbank führe zurzeit eine Krisen-Bilanz. Das heisst, durch die massiven Devisenkäufe sei der prozentuale Anteil des Goldbestands in der Bilanz gesunken, nicht der absolute. Müsste die Nationalbank nun diesen Anteil auf 20 Prozent aufstocken und es setze eine Normalisierung der Geldpolitik ein, dann würde der Goldanteil in der Bilanz massiv ansteigen.

«Weil auch noch ein Verkaufsverbot besteht, könnte die Nationalbank dann keine vernünftige Geldpolitik mehr machen», so der Finanzprofessor. Er halte die Goldinitiative in einem Wahljahr ohnehin eher für einen politischen Marketing-Gag.

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