Auch Klimapolitik betreiben Banken und Asset Manager, indem sie ihre Angebotspalette gemäss ESG-Kriterien aufstellen: Einerseits um in der Umwelt- und Sozialpolitik Fortschritte zu erzielen. Andererseits auch, weil es offenbar immer stärker dem Kundenwunsch entspricht.
Manche gehen weiter: Die Grossbank UBS hat beispielsweise vergangenen September angekündigt, nachhaltige Investitionen als bevorzugte Lösung an global investierende Kunden anzubieten. Sprich: Will der Kunde das nicht, muss er es aktiv ansprechen.
Iqbal Khan, Co-Präsident des UBS Global Wealth Managements, erklärt den Schritt folgendermassen: «Wir glauben, dass sich nachhaltige Anlagen für Privatkunden als eine der attraktivsten und langfristigsten Investitionsmöglichkeiten dieser und auch der kommenden Jahrzehnte erweisen werden.»
Moralische Verpflichtung?
Ob dies nun Strategien sind, die der Imagepflege dienen oder der Vermarktung neuer Investmentprodukte, sei dahin gestellt. Die Ratio in der Finanzindustrie ist, Geld zu verdienen – und dabei auch opportunistisch zu handeln. Aus eigenem Antrieb hat sich noch kaum eine in den internationalen Kapitalmärkten tätige Bank entschieden, die Welt zu einem besseren Ort zu machen, indem sie aus gesellschaftlichen oder moralischen Gründen auf Geschäfte verzichtet.
Solche Schritte erfolgten jeweils aus Image- und Reputationsgründen und der Furcht, finanziellen Schaden zu erleiden – beispielsweise, wenn Unternehmen für Umweltschäden haftbar gemacht werden.
Banken wollen neuerdings eine bessere Welt
Die Befürworter der «Kriegsgeschäfte-Initiative» verfolgen das Ziel, die Welt zu einem friedlicheren Ort zu machen. Ausserdem bekämpfe die Initiative Fluchtursachen, indem weniger Waffen in Kriegsgebiete gelangen würden. Insofern würde die Initiative sehr gut zu den in letzter Zeit vielfach erneuerten Mission Statements von Schweizer Banken passen, die Welt umwelt- und sozialverträglicher gestalten zu wollen.
Die Schweizerische Bankiervereinigung schrieb es in ihrem Mitgliedermagazin schon im Juni 2016: «Für ein Land, das von Wohlstand geprägt ist, ist nachhaltiges wirtschaftliches Handeln nicht nur Möglichkeit, sondern auch Verpflichtung.»
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