Weshalb dieser enorme Unterschied?

Die zunehmende Ineffizienz bei den Privatbanken überrascht insofern, weil 2019 insgesamt ein recht gutes Jahr für die Branche war. Doch scheinbar haben die Wealth Manager die Phase der prosperierenden Börsen nicht genutzt, um das Kostenmanagement zu forcieren. Dies wäre angesichts der stetig sinkenden Bruttomargen allerdings dringend notwendig.

Anders offenbar die Retailbanken: Auch deren Zinsmarge sinkt seit Jahren, doch ihre Effizienz nimmt tendenziell zu. Ein Aspekt der Erklärung ist, dass Retailbanken einfach eher begriffen haben, dass sie im Umfeld von historisch tiefen Zinsen den Gürtel enger schnallen müssen, wenn sie überleben wollen.

Im Private Banking steigen die Löhne weiter an

Das zeigt sich schön an der Lohnentwicklung: Zwar stiegen in den Jahren seit 2013 auch in den Retailbanken die Löhne, wenn auch moderat. Bis 2019: Da belief sich der durchschnittliche Lohn für einen Retailbanker auf 151'000 Franken, gleich viel wie 2018. 

Bei den Privatbanken, die auch Jahr für Jahr mit sinkenden Margen kämpfen, gab rund mehr als im Retailbereich: Diese erreichten mit 247'000 Franken pro MA im Jahr 2019 den höchsten Wert seit 2013. Und der ist 2019 nicht etwa gleich geblieben oder sogar gesunken, sondern im Vergleich zum Vorjahr (235'000) nochmals um 12'000 Franken gestiegen.