Nachdem die UBS bereits in der Vermögensverwaltung auf die Zusammenarbeit mit lokalen Partnerbanken setzt, will sie dieses Modell nun auf die Investmentbank übertragen. Das erste Ziel ist Südamerika.
Die UBS hat mit der staatlichen brasilianischen Banco do Brasil eine Absichtserklärung abgeschlossen, wonach die beiden Finanzinstitute ein Gemeinschaftsunternehmen gründen wollen. Dabei soll die UBS eine Mehrheit von 50,01 Prozent halten, wie sie am Dienstag mitteilte.
Falls das Joint Venture zustande kommt, wollen die Partner gemeinsam Investmentbank-Dienstleistungen in Brasilien, Argentinien, Chile, Paraguay, Peru und Uruguay erbringen. Banco do Brasil soll dabei lokale Kunden einbringen, welche über die UBS Zugang zu einer global operierenden Investmentbank bekommen.
Führende Investmentbank
Das Gemeinschaftsunternehmen würde zu einer führenden Investmentbank in der Region werden, schrieb die UBS in ihrer Medienmitteilung. Noch laufen allerdings Verhandlungen über die Details.
Die UBS hat in ihrer grössten Division, Global Wealth Management, bereits im Juni ein Gemeinschaftsunternehmen mit der japanischen Sumitomo Mitsui Trust Holding angekündigt. Die Bank sieht in solchen Kooperationen eine Möglichkeit, Skaleneffekte zu schaffen, ohne dabei selbst in eine Personaloffensive vor Ort investieren zu müssen.
Aufholjagd
Die Pläne für das Gemeinschaftsunternehmen waren bereits Anfang dieses Monats gegenüber der Nachrichtenagentur «Reuters» durchgesickert. Damals hiess es zudem, die UBS wolle im Verbund mit Banco do Brasil gegenüber der US-Konkurrenz aufholen, welche in Südamerika mehr Marktanteile besitzt.