Der Bund will die Vergabe der elektronischen Identitätskarte an Unternehmen wie UBS, Credit Suisse und SBB auslagern. Nun zeigt eine neue Umfrage, was die Bevölkerung von dieser Idee hält: Nicht viel.

Es ist eine Schlappe für die Kantonal- und Grossbanken, für die SBB und für die Post: Die Schweizer Bevölkerung erteilt ihnen eine Abfuhr. Jedenfalls wenn es darum geht, wer in Zukunft für die Ausstellung von digitalen Identitätskarten zuständig sein soll, für die sogenannte E-ID.

Der Nationalrat hat beschlossen, dass diese Aufgabe an Private ausgelagert werden soll. Mit der SwissSign Group ist bereits ein Konsortium zur Stelle, das übernehmen will, wie finews.ch auch schon berichtet hat: Dieses besteht aus einigen Kantonalbanken, der UBS, der Credit Suisse, Post, SBB, Zurich, und weiteren.

Staatliche Lösung gefordert

Bevor das Gesetz vom Ständerat behandelt wird, hat der Verein PublicBeta in Kooperation mit der Stiftung Konsumentenschutz, der Digitalen Gesellschaft Schweiz und WeCollect bei Demoscope eine repräsentative Umfrage in Auftrag gegeben. Diese zeigt, dass 87 Prozent der Befragten eine staatliche E-ID wollen. Nur 2 Prozent wollen die E-ID von privaten Unternehmen, wie das Parlament und Bundesrat bisher vorschlagen.

Bei den 18- bis 34-Jährigen sind es sogar satte 90 Prozent, die sich für private Anbieter nicht erwärmen können. Für die Urheber der Studie ist klar, dass eine elektronische Lösung nötig ist, «es braucht aber eine staatliche Lösung. Die gesetzliche Regelung der E-ID ist eine Entscheidung, die grosse Auswirkungen auf unsere Demokratie, unsere Privatsphäre und den Schutz unserer persönlichen Daten hat.»

Als nächstes muss die Vorlage in den Ständerat, der das Gesetz Anfang Juni behandeln wird. Vorläufig sind aber keine grossen Änderungen seitens Politik zu erwarten.