Im Geschäft mit dem Firmencash ist nämlich ein Boom ausgebrochen. Das margenschwache, aber solide Business hat sich seit der Finanzkrise als Rettungsanker für die angeschlagenen Investmentbanken erwiesen, wie die britische Zeitung «Financial Times» (Artikel bezahlpflichtig) kürzlich berichtete.
Das Transaktionsgeschäft – zusammengesetzt aus Cashmanagement und Handelsfinanzierungen – schenkt den Banken seit 2011 weit mehr ein als der turbulente Handel mit Aktien und Zinspapieren (siehe Grafik unten).
Das bestätigte sich auch 2016. Laut dem Analysehaus Coalition verdienten die erfassten Institute im vergangenen Jahr 209 Milliarden Dollar im Transaktionsgeschäft mit Firmen. Das Handelsgeschäft warf nur 172 Milliarden Dollar ab, während das klassische Beratungsgeschäft bei Fusionen und Übernahmen (M&A), mit dem sich Investmentbanker gerne brüsten, gerade mal 77 Milliarden Dollar einspielte.
Deutsche Bank macht eine Milliarde Euro locker
«Cash is king», das begreifen die Investmentbanken jetzt. Bei der Bank of America Merrill Lnych ist das Geschäft mit dem Geld der Firmen inzwischen grösser als das Investmentbanking. Sogar die gestrauchelte Deutsche Bank, die an allen Ecken und Enden spart und nun frisches Kapital aufnehmen muss, will rund eine Milliarde Euro in den Ausbau ihres globalen Transaktionsbanking stecken.
Laut «Financial Times» stehen derweil auch erfahrene Investmentbanker Schlange, um das Geld von Firmenkunden zu verwalten, während Fintech-Spezialisten die Transaktionen effizienter zu gestalten suchen. Von Langeweile kann da nicht die Rede mehr sein.
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