Der Genfer Vermögensverwalter 1875 Finance will seine personellen Kapazitäten signifikant ausbauen, wie finews.ch erfahren hat. Auch was die Kundengelder angeht, fährt das Institut einen ambitionierten Kurs.

Im vergangenen November kündigte 1875 Finance die Expansion nach Zürich an. Nun folgt der damit verbundene personelle Ausbau, wie finews.ch im Gespräch mit Mitgründer und Chairman Olivier Bizon erfuhr.

Taddei 160«In den nächsten eineinhalb Jahren planen wir, mehr als zehn Personen, hauptsächlich Kundenberater, an unserem Standort in Zürich unter der Leitung von Filippo Taddei zu engagieren», so Bizon. Taddei (Bild links) war zuletzt während fast zwölf Jahren bei Julius Bär tätig, und zwar als Head Lawyers & Private Foundations Switzerland.

Ein zusätzlicher Mitarbeiter pro Monat

Ausserdem soll der Standort in Luxembourg um weitere zwei bis drei Personen erweitert werden. Auch der Hauptsitz in Genf wird ausgebaut. Netto soll international «ein neuer Mitarbeiter pro Monat zu 1875 Finance stossen», so Bizon weiter.

Derzeit sind insgesamt gut 70 Mitarbeitende für 1875 Finance in Genf, Zürich, Luxembourg und Hongkong tätig.

Zehn Milliarden Franken in Visier

Mit neuen Kundenberatern erhofft sich Bizon, die betreuten Kundenvermögen in den drei Bereichen Vermögensverwaltung für Privatkunden, Multi-Family Office und Asset Management auszubauen. Sein Ziel: zehn Milliarden Franken bis Ende 2018. Derzeit verwaltet die Finanzgesellschaft über 7,5 Milliarden Franken.

Die von Bizon mitgegründete Vermögensverwaltung ist laut eigenen Angaben seit ihrem 11-jährigen Bestehen sehr profitabel. Zusammen mit den beiden Vertretern der Ormond-Familie, François-Michel Ormond sowie Jacques-Antoine Ormond gründeten 2006 drei ehemalige Paribas- und Ferrier Lullin-Banker das heutige Unternehmen 1875 Finance. Es sind dies neben Bizon, Paul Kohler sowie Aksel Azrac.

Damals führten die Gründer das Modell der offenen Produktplattform von der Bank Ferrier Lullin, die 2006 von der Privatbank Julius Bär akquiriert worden war, für die Kunden von 1875 Finance fort.

Vorteile von zwei Seiten

Bizon sieht unabhängige Vermögensverwalter der Art von 1875 Finance gegenüber Privatbanken im Vorteil, da diese bei der Auswahl der Depotbank frei sind und keinen Interessenskonflikten unterliegen, wie dies bei Banken mit eigener Produktpalette der Fall ist.

1875 Finance ist in der Schweiz durch die Finma und im europäischen Raum durch die Luxemburger Finanzaufsicht CSSF reguliert. «Unser Geschäftsmodell liegt zwischen einer Privatbank und den traditionellen unabhängigen Vermögensverwaltern ohne Finma-Bewilligung. Dadurch kombinieren wir die Vorteile von beiden Seiten», erklärt Bizon.

Mittlerweile zählt 1875 Finance zu den grössten Multi-Family Offices der Schweiz und der Welt. Letztes Jahr erreichte 1875 Finance den 27. Platz in einem von der Nachrichtenagentur «Bloomberg» erstellten Ranking der weltweit grössten Multi-Family Offices.