Bei der Baloise hat sich auch beim Neun-Monats-Abschluss der Trend aus dem ersten Semester fortgesetzt. Das Geschäftsvolumen ging insbesondere im Lebengeschäft zurück. Die strategischen Anpassungen werden den Jahresgewinn belasten, wie es weiter heisst.

Der Versicherungskonzern Baloise hatte im September eine neue Strategie festgezurrt und sich neue Finanzziele gesetzt. Aus dem im Oktober angekündigten Verkauf des Portfolios des Digitalversicherers Friday sowie durch Abschreibungen aufgrund des Stopps der Ökosystemstrategie wird eine einmalige Belastung erwartet. Das soll den Gewinn 2024 um 100 Millionen Franken reduzieren, wie einer Mitteilung vom Donnerstag zu entnehmen ist.

Daraus werden für  das Geschäftsjahr 2025 oder darüber hinaus keine weiteren substanziellen negativen Ergebniseffekte erwartet .

Rückgang beim Geschäftsvolumen

Der Konzern hat für die ersten neun Monate des Jahres ein Geschäftsvolumen von 6,89 Milliarden Franken ausgewiesen. Zum Vorjahreswert von 6,94 Milliarden Franken ist das ein Rückgang von 0,7 Prozent und in Lokalwährung ein leichtes Plus von 0,3 Prozent.

Das Prämienvolumen des Nichtlebengeschäfts stieg in Lokalwährung um 2,9 Prozent auf 3,43 Milliarden Franken und Währungsbereinigt um 1,7 Prozent. Der Rückgang des Wachstums im Nichtlebengeschäft im Vergleich zum Halbjahresabschluss sei auf einen buchhalterischen Effekt in der Erfassungslogik der Prämien zurückzuführen, schreibt das Unternehmen. Das Wachstum für die Schweiz falle deshalb tiefer aus als zum Semesterabschluss.

Alle Ländergesellschaften haben in diesem Bereich in Lokalwährung zum positiven Wachstum beigetragen. Stark seien Deutschland und Luxemburg mit 8,4 Prozent bzw. 7,2 Prozuent gewachsen. In Belgien haben man weiterhin in einzelnen Branchen einen höheren Fokus auf Profitabilität gelegt Hier wurde ein Prämien-Plus von 1,6 Prozent ausgewiesen.

Rückgang im Schweizer Kollektivlebengeschäft

Im Lebengeschäft ging das Prämienvolumen um 4,2 Prozent auf 2,75 Milliarden Franken zurück. In Lokalwährung ist das ein Minus von 3,5 Prozent . Baloise verweist dabei auf den Rückgang im Schweizer Kollektivlebengeschäft, in dem der Trend hin zu teilautonomen Produkten anhalte sowie die auch hier weiterhin restriktiven Zeichnungspolitik.

Auf ein erfreuliches Wachstum wies die Versicherung bei der teilautonomen Sammelstiftung «Baloise Perspectiva» hin. Hier wurden per Ende September rund 22'000 versicherte Personen und 5'400 angeschlossene Unternehmen verzeichnet.

Die Prämien mit Anlagecharakter (PmA) legten um 1,8 Prozent auf 715,2 Millionen Franken zu und in Lokalwährungen um 3,7 Prozenzt. Dabei wird auf eine Produkte-Neulancierung in Belgien verwiesen.

Ebit im Lebengeschäft «auf gutem Weg»

Der Betriebsgewinn (Ebit) im Lebengeschäft sei «auf gutem Weg», wie es heisst. Hier wird ein Ergebnisbeitrag von deutlich über 200 Millionen Franken erwartet.

Die SST-Quote per Ende September liegt demnach im Bereich von 210 Prozent und damit auf dem gleichen Niveau wie zum Semesterabschluss.