Der Versicherer will sich künftig nur noch auf seine profitablen Segmente beschränken. Erstes Opfer: Der Digitalversicherer Friday.
Baloise verkauft den Portfolio-Bestand des Digitalversicherers Friday an die Allianz Direct Versicherungs-AG. Dies geht aus einer Meldung vom Dienstag hervor.
Der Verkauf ist eine erste Folge der neuen Strategie. Am Investorenupdate vom 12. September hatte der Versicherer bekanntgegeben, sich künftig auf die ertragsstarken Geschäftsbereiche zu konzentrieren, in welchen das Unternehmen über eine relevante Grösse verfügt.
Die Portfolios von Friday in Deutschland und Frankreich werden dieser Anforderung nicht gerecht und werden daher an die Allianz verkauft. «Baloise hat verschiedene Optionen intensiv geprüft und ist zum Schluss gekommen, dass eine Transaktion mit einem starken Digitalversicherer die beste Lösung ist», heisst es in der Medienmitteilung.
Hoher Bekanntheisgrad, geringe Profitabilität
«Wir sehen uns nicht mehr als besten Eigentümer für die weitere Entwicklung des Digitalversicherers. Die wirtschaftlichen Voraussetzungen haben sich geändert und der deutsche sowie der französische Markt für Digitalversicherungen sind hart umkämpft. Obwohl Friday einen hohen Bekanntheitsgrad aufgebaut hat, schätzen wir im aktuellen Umfeld die Möglichkeiten, mit Friday profitabel zu wachsen als zu gering ein», sagte Baloise CEO Michael Müller.
Die Allianz Direct Versicherungs-AG übernimmt die Portfolios, die in Summe einem Prämienvolumen von rund 50 Millionen Franken entsprechen.
Negativer Ergebniseffekt von 75 Millionen Franken
Der Geschäftsbetrieb von Friday wird somit mittelfristig beendet. Baloise erwartet den Vollzug der Transaktion bis Mitte 2025. Die Mehrheit der Mitarbeitenden wird bis zum Vollzug der Transaktion weiterbeschäftigt und ein Teil darüber hinaus, um eine reibungslose Übergabe der Portfolios sicherzustellen.
Der Markenname Friday wird nicht mehr weitergeführt.
Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Baloise erwartet einen einmaligen negativen Ergebniseffekt von rund 75 Millionen Franken, welcher grösstenteils im Geschäftsjahr 2024 wirksam wird.
Die Transaktion steht unter dem Vorbehalt der Prüfung der zuständigen Aufsichtsbehörden