Trotz des starken Preisanstiegs beim Wohneigentum läuft der Hypothekarmarkt auf vollen Touren. Besonders freigebig mit Krediten sind die Pensionskassen, wie neue Daten zeigen.
Die Banken mögen mehr als 90 Prozent des Schweizer Hypothekarmarkts beherrschen. Doch im Neugeschäfts wächst die branchenfremde Konkurrenz schneller: Im vergangene Halbjahr konnte die hiesigen Pensionskassen ihre Vergabe um 27 Prozent auf insgesamt 19 Prozent am Neugeschäft steigern. Dies geht aus Erhebungen der Vermittlungsplattform Moneypark und des Proptechs Pricehubble hervor.
Kürzere Laufzeiten wieder in Mode
Dies, während Versicherer Vergleich zum zweiten Semester 2020 rund 18 Prozent weniger Hypotheken-Volumen vergaben. Das Neugeschäft der Banken schrumpfte um 1 Prozent. Knapp 70 Prozent aller Hypothekar-Abschlüsse wurden im ersten Halbjahr 2021 dennoch an eine Bank vermittelt (siehe Tabelle unten).
Mittlerweile machen sich am Markt auch der Anstieg der Inflation und damit die Aussicht auf steigende Zinsen bemerkbar. Anfang Jahr hatte dies kurzfristig für einen Anstieg beim Hypothekarzins geführt; nun stellt der vorliegende Report fest, dass im ersten Halbjahr 2021 entgegen dem Trend der letzten Jahre wieder vermehrt kurz- und mittelfristige Hypotheken abgeschlossen wurden.
Röstigraben beim Preis
Das grösste Minus verzeichneten die bislang äusserst beliebten Laufzeiten über zehn Jahre, die nur noch 11 Prozent des vermittelten Volumens ausmachten und damit knapp die Hälfte einbüssten.
Wie Pricehubble und Moneypark feststellten, hält der Preisanstieg beim Wohneigentum an. In der Romandie sind im letzten Halbjahr die Preise für Einfamilienhäuser mit 2.2 Prozentpunkten deutlich stärker angestiegen als in der Deutschschweiz mit 0,9 Prozentpunkten.