Die Versicherungsbranche und der Zurich-Konzern würden durch die Coronakrise nicht fundamental geändert, sagt Zurich-CEO Mario Greco. Ändern müsse sich die Branche selber.
Mario Greco, der CEO von Zurich Insurance, plädierte in einem Interview mit der «SonntagsZeitung» (Artikel bezahlpflichtig) für Veränderungen in der Versicherungsbranche. So müsse man etwa die soziale Verantwortung stärker wahrnehmen, erklärt Greco.
Zurich etwa verpflichtet sich laut Greco, «keine Tätigkeiten mehr an Zulieferer auszulagern, wenn dies zum Ziel hat, lediglich Kosten zu senken.» Vielmehr gebe der Konzern Tätigkeiten nur noch dann an Dritte, wenn man intern nicht die nötigen Kompetenzen dafür habe.
Geschäftsfliegerei: Rückgang von 50 Prozent
Veränderungen würden auch die Digitalisierung bringen, so Greco weiter. «Digitale Konferenzen sind nicht nur billiger, sie sind viel effizienter», sagte er. Als Folge davon sieht er einen deutlichen Rückgang der Geschäftsfliegerei. «Daher glaube ich, dass 2022 die Geschäftsflüge etwa noch 50 Prozent ihres ursprünglichen Volumens erreichen werden. Die privaten Flugreisen dürften sich dagegen wieder deutlich erholen.»
Privatkunden würden bei ihren Versicherungen kaum etwas von den Folgen der Pandemie zu spüren bekommen, sagte der Manager voraus. So dürften etwa Autopolicen eher sinken, weil weniger gefahren wurde und es deshalb weniger Schäden gab.
«Bei den Geschäftskunden dürften die Preise dagegen steigen, was unter anderem an der hohen Zahl an Katastrophen in diesem Jahr liegt.» Für den Zurich-CEO stellt der Klimawandel denn auch ein grösseres Risiko dar als das Coronavirus.