Die berufliche Vorsorge ist bei den Bezügern noch immer ein Randthema. Eine Studie von Axa Investment Managers zeigt Beunruhigendes.
Die Probleme in der 2. Säule verschärfen sich, doch unter den Bezügern der Pensionskassengelder ist das Interesse am Thema weiterhin gering. Rund 20 Prozent der Schweizer interessieren sich grundsätzlich nicht für die Altersvorsorge, stellten Axa Investment Managers in einer Studie zum Interesse und zur Einstellung der Schweizer zur 2. Säule am Dienstag fest. Die Studienverfasser sprechen von einem eher desolaten Zustand.
Der Graben ist tief: So sei das Interesse unter den aktiv Versicherten im Alter von 42 bis 65 Jahren mit 84 Prozent am höchsten, war weiter zu erfahren. Hingegen sei es bei Pensionären mit 63 Prozent am geringsten. Zudem ist das Interesse an der Altersvorsorge bei den besser Verdienenden höher als bei Personen mit geringem Einkommen.
Wem gehört das Geld?
Die Gründe für das mangelnde Interesse seien «noch zu jung zu sein», keinen Einfluss darauf zu haben, schon pensioniert zu sein und im Alter sowieso kein Geld mehr zu erhalten.
Überraschend ist auch der Grad der Unwissenheit über ein Grundsatz der beruflichen Vorsorge: Nur 78 Prozent der Befragten wussten, dass die Lohnabzüge für die Pension ihnen selbst gehören; 15 Prozent glauben, das Geld gehöre der Pensionskasse, 4 Prozent nennen den Staat, 3 Prozent meinen, die Gelder in der Pensionkasse gehörten dem Arbeitgeber.
Einsicht bei Korrekturmassnahmen
Lichtblicke vermeldeten die Studienverfasser aber auch: So sei die Akzeptanz der Schweizer für eine Reform der Altersvorsorge hoch – 59 Prozent der Befragten anerkannten die Notwendigkeit von Korrekturmassnahmen.
Höchste Akzeptanz würde die Massnahme von Beitragszahlungen vor dem 25. Lebensjahr geniessen. Auch die Erhöhung der Beiträge stiess bei rund zwei Dritteln der Befragten auf Zustimmung. Eine Kürzung der Beiträge hätte hingegen keine Chance.
Als weiteren Lichtblick sehen die Studienverfasser das Umfrageergebnis, dass 41 Prozent der Befragten gerne freiwillig länger arbeiten würden, respektive länger gearbeitet hätten als bis zum Rentenalter.