Die Bâloise zentralisiert ihre Informatik und den Einkauf; Bâloise Schweiz teilt das Produktmanagement in drei Bereiche auf. Aber kein Stellenabbau.
Ein Versicherungskonzern wird umgebaut: Per 1. September wird das Produktmanagement von Bâloise Schweiz in drei Bereiche aufgeteilt: Privatkunden, KMU, Schaden. Damit sollen die Produkte konsequenter auf die Kundenbedürfnisse ausgerichtet werden – die Neuorganisation «unterstützt unsere Wachstumsziele und führt unsere bisherigen Optimierungen weiter», sagt Olav Noack, CEO der Basler Schweiz.
Zudem entsteht ein neuer Bereich Operations & IT. Hier werden Verwaltungs- und Administrationsaufgaben sowie die Schweiz-spezifische Informatik zusammengefasst. Ziel seien vereinfachte Abläufe und Prozesse, so der Basler Versicherungskonzern.
Mit dem ebenfalls neuen Bereich Finanzen & Risiko werden insbesondere das Risk-Management und die Geschäftssteuerung weiterentwickelt. Gleich bleiben die Bereiche Vertrieb & Marketing sowie Baloise Bank SoBa.
Die personellen Folgen
«Beim Umbau geht es hauptsächlich um neue Zuständigkeiten, Prozesse und Strukturen», sagt Bâloise-Kommunikationschef Amos Winteler: «Davon ist grundsätzlich die Mehrheit der Mitarbeitenden betroffen. Wieviele genau nun z.B. einen neuen Vorgesetzten erhalten oder in einen anderen Bereich wechseln, ist zur Zeit in Abklärung.»
Sicher ist, dass der Umbau personelle Konsequenzen an der Spitze hat: Zu den bisherigen GL-Mitgliedern Daniel Fluri (Vertrieb & Marketing), Alois Müller (SoBa) und Urs Bienz (früher Rechnungswesen und Controlling, neu Operations & IT) stossen drei neue Kräfte dazu: Bernard Dietrich übernimmt das Produktmanagement Privatkunden und interimistisch auch das Produktmanagement KMU; bisher war er bei der Basler im Sales und Marketing in leitender Stellung tätig.
Stephan Ragg leitet bereits heute den Bereich Schaden, neu steigt er aber in die Geschäftsleitung auf.
Michael Müller wird neuer Finanzchef der Basler Schweiz. Er ist derzeit Leiter Financial Accounting des Bâloise-Konzerns.
Auf der anderen Seite scheiden zwei Personen aus der Geschäftsleitung Schweiz von Bâloise aus. Franz Josef Kaltenbach, bisher Leiter Privat- und Businesskunden, verlässt das Unternehmen per Ende Jahr. René Güttinger, bisher Leiter Informatik und Logistik, wechselt zum Konzernbereich Finanz.
Auch konzernweite Zentralisierung von Informatik und Einkauf
Der Bâloise-Konzern will zudem weitere Synergien stärker nutzen. Deshalb werden Teile der Informatik (IT-Betrieb und konzernübergreifende Systeme) unter der Leitung von René Güttinger zentralisiert und im Konzernbereich Finanz angesiedelt. Damit soll eine Konsolidierung der Backoffice-Systeme erreicht werden, und der Wissenstransfer wie auch die Abläufe sollen konzernweit verbessert werden.
Die länderspezifischen Systeme (etwa Partnerverwaltung, Vertriebssysteme) werden weiterhin dezentral in den jeweiligen Ländergesellschaften gesteuert.
Einsparungen: Rund 10 Millionen pro Jahr
Ebenfalls konzernweit zentralisiert wird der Einkauf. Bâloise will damit «eine gebündelte Einkaufskompetenz bei der Beschaffung von Gütern und Dienstleistungen» erreichen; zum Beispiel im IT, im Marketing, im HR oder bei Beratungen.
Leiter des zentralen Einkaufs wird Manfred Schneider, der heute diese Aufgabe in der Basler Schweiz wahrnimmt. Künftig gehört der Einkauf zum Konzernbereich Corporate Center.
Laut Bâloise-CEO Martin Strobel (Bild) sollen die Synergien der beiden Initiativen Konzern-IT und Einkauf Kosteneinsparungen von rund 10 Millionen Franken netto pro Jahr bringen.
Alle neuen Funktionen intern besetzt
Mit dem Wechsel von Michael Müller zum Konzernbereich Schweiz kommt es auch im Konzernbereich Finanz zu Änderungen. Carsten Stolz, bisher Leiter Financial Relations, führt künftig den Bereich Financial Accounting. Er bleibt zudem verantwortlich für Corporate Finance.
In der Mitteilung wird CEO Strobel zitiert mit dem Satz: «Es freut mich ganz besonders, dass alle Funktionen mit internen Kandidaten besetzt werden konnten. Wir setzen auf die Fähigkeiten unserer Mitarbeitenden und entwickeln diese gezielt weiter.»