Mit dem jüngsten Kursrückschlag der UBS-Aktie verschlechtert sich das Investment des Singapurer Staatsfonds GIC erneut. Erste Fragen stellen sich.

Im Jahr 2008 schoss die Government of Singapore Investment Corporation (GIC) elf Milliarden Franken in die taumelnde UBS und kaufte sich Wandelpapiere, welche ihr den Kauf von UBS-Aktien zum Preis von 47.70 Franken boten.

Da der Kurs der UBS-Aktie nun um die 10-Franken-Marke notiert, muss der Staatsfonds einen Verlust von zwischen sechs bis sieben Milliarden Franken zu Buche führen.

Zwar hat GIC in den ersten zwei Jahren rund zwei Milliarden Franken an Zinszahlungen erhalten, doch seit der Umwandlung der Papiere in Aktien wurde keine Dividende mehr ausbezahlt.

Vorwürfe an GIC

Nun fordert der Leserbriefschreiber Chua Soo Kiat in der Zeitung «Today Online», dass die GIC ihre UBS-Positionen genau offen legen soll. Das ist ungewöhnlich für Singapur, wo selbst in den Medien ein anderes Selbstverständnis als etwa in Westeuropa herrscht.

Im Gegensatz zu den beiden anderen staatlichen Instituten, welche das Vermögen von Singapur verwalten, die Monetary Authority of Singapore (MAS) und Temasek Holdings, würde GIC ihre Positionen nicht transparent ausweisen.

«In Anbetracht des Wertverfalls der Investitionen in westliche Banken wie die UBS wird es schwieriger, von den Singapurern zu erwarten, dass sie die Nicht-Offenlegung von GIC akzeptieren», kritisiert Kiat.

Seit ihrem 11-Milliarden-Franken-Engagement in die UBS ist die GIC die grösste Aktionärin der Schweizer Grossbank.