5. Wir sind Co-Chefs, aber wer übernimmt, wenn du einmal nicht mehr da bist?
(Bild: Avel-Chuklanov / Unsplash)
Manche Tycoons – Wee Chow Yaw von UOB oder Li Ka-shing, der reichste Mann Hongkongs – übergaben die Zügel des Familienimperiums dem ältesten Sohn, während andere zwei Söhne als Co-Chefs einsetzen. Zu letzteren gehört zum Beispiel der kürzlich pensionierte Chef von BEA, David Li Kwok-po. Er übergab an seine Söhne Adrian David Li Man-kiu und Brian David Li Man-bun) und Lee Shau Kee (er ernannte die Söhne Lee Ka Kit und Lee Ka Shing zu Nachfolgern).
Wer letztlich das Sagen hat, hängt von der Governance-Struktur der Familie ab, die in einem Familien-Vertrag oder in den Statuten des Familienunternehmens festgelegt sein sollte, wie Experten für Nachfolgeprozesse sagen. «Es wird immer wichtiger, wie die Werte der Familie herauskristallisiert und zum Abgleichen der Perspektiven über Generationen hinweg herbeigezogen werden», sagte Wang Dian, Chefin von Hywin Wealth, zu finews.asia. «Familien-Charta, Familien-Governance, Familien-Rat –diese Konzepte sind längst nicht mehr nur Theorie, sondern spielen in den familieninternen Diskussionen und in Gesprächen mit Beratern eine wichtige Rolle.»
Sollte sich einer der Erben nicht an die Regeln halten wollen, muss eine höhere Instanz zur Verfügung stehen, sagte Lee von der DBS Private Bank. Das kann ein Familien-Rat mit erfahrenen Familienmitgliedern sein oder ein Mediator, dessen Entscheid die Familie akzeptieren muss.
Ohne klare Regeln droht eine Katastrophe: So mussten die Brüder Anil und Mukesh Ambani nach dem Tod ihres Vaters Dhirubhai Ambani die indische Reliance Group unter sich aufteilen, weil kein Testament vorlag, welches die Nachfolge klar geregelt hätte.
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