Der Steuerstreit mit Frankreich wird für die UBS zu einem immer heisseren Thema. Das mutmassliche Vorgehen der Grossbank gegen einen Whistleblower ruft dort nun abermals die Richter auf den Plan.
Im Zusammenhang mit einem Ex-Angestellten der UBS-Tochter in Frankreich musste sich die grösste Schweizer Bank schon letztes Jahr mit einer Klage herumschlagen. Jetzt setzen die französischen Richter noch einen drauf: Wie die Agentur «AFP» mit Verweis auf anonyme Quellen berichtete, wird UBS France angeklagt, den Whistleblower unter Druck gesetzt zu haben.
Eine ganze Schar von Whistleblowern
Der Fall dreht sich um den Ex-UBS-Banker Nicolas Forissier. Er ist nicht der einzige, der den französischen Behörden bei ihren Ermittlungen gegen die UBS geholfen hat. Zu den Whistleblowern zählen offenbar auch Olivier Forgues, Thomas Le Forestier und Serge Huss.
Die Ex-Marketing-Verantwortliche Stéphanie Gibaud hat gar ein Enthüllungsbuch geschrieben und wurde ihrerseits von der UBS mit einer Verleumdungsklage eingedeckt.
Erbitterte Gegenwehr
1,3 Milliarden Franken musste die UBS schon 2014 als Kaution im Steuerstreit mit den französischen Behörden leisten; bis zu 6 Milliarden Franken Busse könnten dem Institut bei einer Verurteilung blühen, spekulierten die Medien.
Doch die Schweizer leisten erbitterte Gegenwehr und bestreiten weiterhin jegliche Schuld – wohl nicht zuletzt, weil ein Geständnis für das internationale Geschäft der UBS unberechenbare Konsequenzen hätte.
Diese Haltung bekräftigte CEO Sergio Ermotti neuerlich an der UBS-Bilanzmedienkonferenz vor Anfang Februar, wie auch finews.ch berichtete. Dies, obwohl Frankreich der UBS offenbar ein neues Verfahren anbietet, das eine Einigung ohne Schuldbekenntnis erlauben würde.