Die wichtigste Kontaktperson des FC-Bayern-Managers bei Vontobel war nicht etwa ein Private Banker, sondern Devisenhändler aus dem Investmentbanking. Das wurde Uli Hoeness offenbar zum Verhängnis.
Vermögende Kunde haben nicht alle die gleichen Bedürfnisse. Uli Hoeness, der wegen Steuerhinterziehung vor Gericht stehende FC-Bayern-Präsident, scheint als Kunde der Bank Vontobel vor allem an Devisengeschäften interessiert gewesen zu sein, wie der «Tages-Anzeiger» berichtet.
Dabei sei sein wichtigster Kontaktmann innerhalb der Bank ein Devisenhändler gewesen, der dem Investmentbanking-Bereich von Vontobel zugeteilt war.
Mangel an Sensibilität
Das könnte Hoeness zum Verhängnis geworden sein. Denn im Private Banking erkannte Vontobel bereits 2008, dass das Geschäft mit unversteuerten Kundengeldern keine Zukunft habe. Deshalb überführte die Bank ihre US-Kunden in eine steuerkonforme Tochtergesellschaft und legte deutschen Kunden nahe, ihre Steuersituation zu bereinigen.
Den Kundenbetreuern im Investmentbanking fehlte es offenbar an der nötigen Sensibilität in dieser äusserst heiklen Frage, vermutet der «Tages-Anzeiger». Hoeness soll bis 2010 nicht weniger als 50’000 Devisen-Transaktionen getätigt haben, dabei aber nie einen Kontoauszug gesehen haben.
Das ist erstaunlich, selbst wenn seine ganze Korrespondenz mit Vontobel bei der Bank zurückbehalten wurde, wie das bei Schwarzgeld-Kunden üblich ist.
Die Bank wollte unter Hinweis auf das Bankgeheimnis keine Stellungnahme zum Artikel abgeben.