Die Schweizer Versicherer haben im vergangenen Jahr insgesamt deutlich mehr Gewinn erzielt als 2022 – dank der Sparte Rück. Ziemlich stabil bleibt die Asset Allocation. Festverzinsliche Wertschriften bleiben die Kernanlage.

Gemäss dem am Mittwoch von der Finanzmarktaufsicht Finma publizierten Versicherungsmarktbericht 2023 haben die Schweizer Versicherer im vergangenen Jahr insgesamt einen Gewinn  von 13,6 Milliarden Franken erwirtschaftet, ein Anstieg gegenüber 2022 um 78 Prozent.

Nur um 4 Prozent auf 1,3 Milliarden konnten die Lebensversicherungen zulegen. Die im Nichtlebengeschäft tätigen Gesellschaften steigerten den Jahresgewinn dagegen um 18 Prozent auf 6,9 Milliarden Franken. Die Rückversicherer rapportierten 5,4 Milliarden Franken und konnten damit ihren Gewinn gegenüber dem wenig ergiebigen Vorjahr (0,5 Milliarden Franken) mehr als verzehnfachen.

Deutliche Steigerung des Prämienvolumens

Das aggregierte Bruttoprämienvolumen erhöhte sich um 11,7 Milliarden Franken (9,1 Prozent) auf 140,6 Milliarden Franken. Die Lebensversicherer verzeichneten um 1,2 Prozent tiefere Prämienvolumen, die Schaden- und Rückversicherer steigerten es um +19,4 Prozent bzw. 4 Prozent. Der Hauptteil der gestiegenen Prämien der Schadenversicherer ist gemäss Finma auf das Auslandsgeschäft der Zurich Versicherung und der Zürich Rückversicherungsgesellschaft  zurückzuführen. In der Rückversicherungsbranche seien bei Erneuerungen Preise real erhöht worden. Und sowohl im Schaden- wie im Rückversicherungsbereich spiegle sich auch die Teuerung.

Von besonderem Interesse für die Finanzbranche ist naturgemäss die Asset Allocation der Versicherer. Auch dazu enthält der Bericht Daten. Ingesamt nahmen die Anlagen der Versicherungsbranche um 2,1 Prozent ab und beliefen sich Ende 2023 auf 528 Milliarden Franken. Bei den Lebensversicherer schrumpften sie um 3,1 Prozent auf 283 Milliarden Franken, stabil waren die Nichtlebenversicherer mit 149 Milliarden Franken, bei den Rückversicherern reduzierte sich das Vermögen um 2,6 Prozent auf 96 Milliarden Franken.

Festverzinsliche Papiere dominieren weiterhin

Mit 43 Prozent oder 228 Millliarden stellen festverzinslichen Wertpapiere nach wie vor die dominierende Anlagekategorie. Es folgen mit 79 Milliarden Beteiligungen (wo aufgrund ihrer Konzernstruktur insbesondere Zurich und die Swiss Re ins Gewicht fallen), mit 49 Milliarden kollektive Kapitalanlagen und mit 41 Milliarden Franken Immobilien. An der Vermögensaufteilung hat sich innert Jahresfrist wenig geändert.

Zu beachten ist, dass die Zahlen generell auf statutarischer Basis erhoben werden. Wertveränderungen bei Aktiven und Passiven entsprechen in der Regel nicht den Marktwertanpassungen. Anleihen sind beispielsweise zu fortgeführten Anschaffungskosten (Amortized Cost) verbucht, d.h., sie reagieren nicht auf Zinsveränderungen.

194 Versicherer und Krankenkassen

Die Informationen im Versicherungsmarktbericht stammen von den beaufsichtigten Unternehmen, die der Finma jährlich Daten zum Geschäftsgang liefern müssen. 2023 waren dies insgesamt 194 Versicherungen und Krankenkassen (Vorjahr 189), wovon 18 im Lebengeschäft, 117 im Schaden- und 48 im Rückversicherungsgeschäft tätig waren.

Der Bericht umfasst allgemeine Marktinformationen sowie Daten zur Bilanz- und Erfolgsrechnung. Die drei Kapitel Leben (inklusive berufliche Vorsorge), Nichtleben (inklusive Krankenversicherer) und Rück zeigen die spartenspezifischen Zahlen zur Prämienentwicklung, die Marktanteile der grössten Versicherungsunternehmen im Schweizer Geschäft sowie die Entwicklung des Eigenkapitals und des Jahresergebnisses. 

Die Finma publiziert ergänzend zum Bericht im Versicherer-Report auch Tabellen mit detaillierten Informationen pro Versicherungsunternehmen. Diese Daten können auch gefiltert und zur Bearbeitung heruntergeladen werden.