Die Zurich Versicherung soll den Kauf einer Beteiligung an der indischen Kotak General Insurance prüfen. Der Konzern hat bereits zuvor Interesse an einer Expansion in Märkten wie China oder Indien bekundet.
Die Zurich Insurance Group befindet sich in Gesprächen um den Kauf einer Beteiligung an der indischen Kotak General Insurance, wie die Nachrichtenagentur «Reuters» unter Berufung auf Kreise berichtet. Den Quellen zufolge hat der Schweizer Konzern sowohl Interesse an dem Kauf einer Minderheitsbeteiligung von 49 Prozent oder auch einer Mehrheitsbeteiligung von 51 Prozent.
Der indische Versicherer, der sich vollständig im Besitz des indischen Bankenriesen Kotak Mahindra Bank befindet, werde dabei mit rund 800 Millionen Dollar bewertet.
«Wir kommentieren grundsätzlich keine Marktgerüchte und Spekulationen», sagte ein Zurich-Sprecher gegenüber «Reuters».
Strategischer Partner gesucht
Über die Verkaufsabsichten eines Anteils an Kotac General hatte es bereits früher Berichte gegeben. Bisher wurde aber die Zurich Versicherung nicht ins Spiel gebracht.
Kotak sei auf der Suche nach einem Partner und Investor, der dabei helfen kann, das Geschäft umzukrempeln und schneller zu wachsen, heisst es. Das Unternehmen hatte im Geschäftsjahr 2021/22 einen Verlust von 10 Millionen Dollar ausgewiesen und Prämieneinnahmen von 91,35 Millionen Dollar erzielt.
Lockerungen für ausländische Investoren
Auf dem indischen Versicherungsmarkt sind gemäss den Angaben mehr als 30 Unternehmen aktiv. Die jährlichen Prämienvolumen stiegen im Zeitraum 2021-22 um rund 11 Prozent auf 26,7 Milliarden Dollar. Zudem ist die Marktdurchdringung im Bereich der Nicht-Lebensversicherungen mit 1 Prozent im Jahr 2021 verglichen mit dem weltweiten Durchschnitt von 4,1 Prozent nach wie vor sehr gering.
Der indische Staat haat 2021 die Regeln für ausländische Investitionen im Versicherungssektor gelockert. Damit sind Beteiligungen von bis zu 74 Prozent möglich, statt der Beschränkung auf Minderheitsbeteiligungen von 49 Prozent. Zurich ist bereits heute in mehr als 200 Ländern tätig.