Die Swiss Re hat im ersten Halbjahr aufgrund der Coronakrise einen Milliardenverlust eingefahren, bleibt aber überzeugt, dass die Auswirkungen der Krise auf das Unternehmen «beherrschbar» sind, wie CEO Christian Mumenthaler betont.
Der Schweizer Rückversicherer Swiss Re hat seinen Halbjahresverlust von 1,1 Milliarden Dollar schon vor einer guten Woche angekündigt und ihn am Freitag in einer Mitteilung bestätigt. Schäden und Rückstellungen in der Höhe von 2,5 Milliarden Dollar führten dazu – ohne Covid-19-Schäden und -Rückstellungen hätte ein Gewinn von 865 Million Dollar resultiert.
Letztes Jahr betrug der Halbjahresgewinn allerdings 953 Million Dollar, also mehr als der Covid-bereinigte Gewinn in diesem Jahr.
Trotzdem zeigt sich CEO Christian Mumenthaler überzeugt, dass der global gerechnet zweitgrösste Rückversicherer auf einem guten Weg ist: «Die Auswirkungen auf unsere Ergebnisse sind zwar erheblich, sie bleiben jedoch beherrschbar, denn unser Betrieb geht ohne Unterbrechung weiter und alle Geschäftsbereiche entwickeln sich gut», liess er sich am Freitag zitieren.
Unsicherheit bleibt
Gleichwohl bleibt eine grosse Unsicherheit bestehen. Die Swiss Re schreibt denn auch, dass eine ganze Reihe von Faktoren – zum Beispiel eine zweite Corona-Welle, oder die Verfügbarkeit eines Impfstoffs – die Schadenentwicklung in den kommenden Quartalen beeinflussen könnten.
In den einzelnen Divisionen sticht besonders der Turnaround bei den Corporate Solutions hervor. Ohne Covid-19-Schäden hätte die Einheit einen Gewinn von 81 Millionen Dollar erzielt, was mit dem Vorjahresverlust von 403 Millionen Dollar zu vergleichen ist. Die Swiss Re hat 60 Prozent der angestrebten Portefeuillebereinigung und zwei Drittel der Kostensenkungen umgesetzt.
Verlust der Life Capital
Weniger gut lief es der Life Capital. Die Einheit erlitt einen coronabereinigten Verlust von 206 Millionen Franken, nach einem Vorjahresgewinn von 5 Millionen. Der Verlust wird auf eine Belastung infolge der Market-to-Market-Bewertung der Aktien von Phoenix zurückgeführt. Die Swiss Re hat den Verkauf der ReAssure an die Phoenix Group per 22. Juli 2020 vollzogen und damit eine Beteiligung in der Höhe von 13,3 Prozent an der Gruppe erhalten.
Bei der Sachversicherungsdivision P&C ging der bereinigte Verlust leicht zurück, von 771 Million Dollar im 2019 auf 646 Millionen im 2020 (mit den Covid-Kosten resultierte ein Minus von 519 Millionen). Bei L&H wiederum stieg der Gewinn bereinigt auf 516 Millionen von 459 Millionen (mit Covid-Kosten resultierte ein Plus von 74 Millionen).