Unter anderem Zurich und Swiss Re dürfen durch eine neu eingeführte Steuer in Kanada Gewinneinbussen einfahren. Bleibt das Kanada-Geschäft so lukrativ?

Die kanadische Steuerbehörde Canada Revenue Agency (CRA) will Steuern erhebenb auf Prämien, die von kanadischen Versicherungstöchtern an die Muttergesellschaften im Ausland gezahlt wurden; dies schreibt das «Wall Street Journal». Bei den betroffenen Versicherungen stösst dieser Plan auf Unverständnis und Widerstand.

Die Steuer wurde gemäss «Wall Street Journal» formal schon vor drei Jahren eingeführt, aber bisher nicht so durchgesetzt. Die CRA fordert die Versicherungen nun auf, ihre Bücher bezüglich dieser Steuer für die vergangenen sieben Jahre zu prüfen – und gegebenenfalls nachzuzahlen.

Grosse Auswirkungen

Von der Steuer sind auch die beiden grossen Schweizer Versicherungen Zurich und Swiss Re betroffen; sie werde das Kanada-Geschäft stark beeinträchtigen, meint Patrick Lundy, CEO der Zurich Kanada im «Wall Street Journal».

«Das hat grosse, grosse Auswirkungen», sagt Lundy. Die Steuer sende das falsche Signal an die globale Gemeinschaft, die in Kanada investiert, fügt der Zurich-Chef an. Die Zurich habe ihre Bücher noch nicht auf die Steuer überprüft und sei auch nicht im Schussfeld der CRA, sagt Lundy.

Unfaire Steuer

«Es beeinträchtigt sieben Geschäftsjahre. Über die Zeit ist das für uns und für alle in der Industrie relativ signifikant», sagt der Kanada-CEO gegenüber dem «Wall Street Journal».

In der Branche sei es üblich, dass lokale Niederlassungen mit ihren Muttergesellschaften Rückversicherungen abschliessen, um das globale Risiko zu diversifizieren, heisst es. Dies seien aber Geldtransfers innerhalb eines Unternehmens und aus der Sicht der Versicherungen daher nicht steuerpflichtig.