Oldtimer erleben einen Boom. Sie versprechen nicht nur ein spezielles Fahrvergnügen, sie sind auch eine Wertanlage. Seit der Finanzkrise von 2008 steigen die Preise. Die jüngsten Zahlen lassen aufhorchen.
Über 790'00 registrierte Oldtimer gibt es in Deutschland. In der Schweiz ist die Zahl in den vergangenen Jahren auf über 180'000 geklettert. Tendenz steigend.
Alte Liebe rostet nicht. Das ist richtig. Für Fahrspass sorgt der über 30 Jahre alt BMW oder Mercedes noch immer – auch ohne Servolenkung oder Sitzheizung. Für immer mehr geht die Liebe zum alten Auto noch einen Schritt weiter: Sie nutzen es als Wertanlage. Man spricht auch von Garagengold. «Viele Kunden sind auf der Suche nach alternativen, aber wertstabilen Investitionsmöglichkeiten, darunter auch Oldtimern», sagt Jens Berner, Oldtimer-Experte im Asset Management bei der Südwestbank.
Höchster Stand seit acht Jahren
Das Finanzinsitut aus Stuttgart veröffentlicht jedes Jahr den Oldtimerindex (OTX). Dieser gewährt Anlegern einen Überblick über die Wertentwicklung ausgewählter Oldtimer-Modelle. Mit einem Plus von 11 Prozent verzeichnete der Index 2023 den höchsten Anstieg seit acht Jahren.
Oldtimer sind äusserst wertstabil
Bei einem langfristigen Vergleich mit anderen Anlageklassen zeigt sich, dass Oldtimer eine sehr wertstabile Anlagemöglichkeit darstellen: Seit 2005 wuchs der DAX um 227 Prozent, der Euro-Stoxx-50-Performance-Index stieg um 113 Prozent an. Im Vergleich dazu legte der OTX um 481 Prozent zu.
«Oldtimer können als Portfoliobaustein in der Asset Allokation von sehr vermögenden Kunden eine sinnvolle Ergänzung darstellen. Unter Chancen-Risiko-Verhältnissen sowie aus Gründen einer angemessenen Diversifikation eignen sich Oldtimer zur Vermögensanlage jedoch nur für Kunden mit einem liquiden Anlagevermögen von über einer Million Euro», so Berner.
Unter Renditegesichtspunkten wird jedoch den Kauf eines Oldtimers erst ab einem Preis von 100'000 Franken empfohlen. Die Nebenkosten wie Versicherung oder Garage schlagen mit bis zu 5 Prozent zu Buche.
Opel Manta B GT/E lässt derzeit alle hinter sich
Der Spitzenreiter der Wertentwicklung unter den Autoklassikern ist der Opel Manta B GT/E. Sein Preis stieg in den vergangenen Jahren um 31,21 Prozent. Auch Porsche 944 (+19,43 Porsche), Opel Kadett C GT/E (+13,19 Prozent) oder BMW 2002 (02) (+10,92 Prozent) gaben wertmässig ganz schön Gas.